Deutsche Tageszeitung - Verdienste von Beschäftigten in Pflege seit 2011 überdurchschnittlich gestiegen

Verdienste von Beschäftigten in Pflege seit 2011 überdurchschnittlich gestiegen


Verdienste von Beschäftigten in Pflege seit 2011 überdurchschnittlich gestiegen
Verdienste von Beschäftigten in Pflege seit 2011 überdurchschnittlich gestiegen / Foto: © AFP/Archiv

Die Verdienste von Beschäftigten in der Pflege sind in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gestiegen. Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger hätten im vergangenen Jahr mit 3697 Euro brutto im Monat dadurch "auch überdurchschnittlich im Vergleich zur Gesamtwirtschaft" verdient, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Beschäftigte mit vergleichbarer Qualifikation in (Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen) bekamen demnach durchschnittlich 3399 Euro im Monat.

Textgröße ändern:

Auch Fachkräfte in Pflegeheimen verdienten den Angaben zufolge mit 3430 Euro überdurchschnittlich, wie die Statistiker zum Internationalen Tag der Pflege am Donnerstag weiter mitteilten. Fachkräfte in Altenheimen lagen mit 3327 Euro dagegen unterhalb des gesamtwirtschaftlichen Durchschnitts.

Die Unterschiede seien unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der Krankenpflege vielfach Tariflöhne gezahlt werden, während es für Altenheime bislang keinen flächendeckenden Tarifvertrag gibt. Die Mindestlöhne für Pflegekräfte sollen allerdings ab dem 1. September 2022 schrittweise spürbar steigen.

Bei den Verdiensten für vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern und Heimen, zu denen auch Pflegefachkräfte zählen, verzeichneten die Statistiker einen Zuwachs von rund einem Drittel (34 Prozent) zwischen 2011 und 2021. Die Bruttomonatsverdienste von Fachkräften in Altenheimen stiegen im selben Zeitraum etwas weniger (31 Prozent), in Pflegeheimen etwas mehr (39,3 Prozent). Damit seien aber in allen drei Gruppen die Verdienste in den vergangenen zehn Jahren "deutlich stärker als in der Gesamtwirtschaft" gestiegen.

Die Zahl der Pflegekräfte stieg unterdessen in den vergangenen Jahren stetig an. Ende 2020 waren in Deutschland knapp 486.100 Beschäftigte in Krankenhäusern in der Pflege tätig, teilten die Statistiker mit. Das waren demnach 18 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Fast die Hälfte (49 Prozent) dieser Beschäftigten arbeitete dabei in Teilzeit – insgesamt 238.000 Beschäftigte

Auch in Pflegeheimen und ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten stieg die Zahl der Beschäftigten deutlich. Während im Jahr 2009 noch 679.000 ambulante und stationäre Pflegekräfte tätig wären, waren es 2019 rund 954.000 – ein Anstieg um 40 Prozent.

Zwei Drittel (65 Prozent) der Pflege- und Betreuungskräfte in ambulanten und stationären Einrichtungen arbeiteten 2019 geringfügig oder in Teilzeit. 85 Prozent des Pflege- und Betreuungspersonals in Heimen und ambulanten Diensten waren weiblich.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Techniker Krankenkasse meldet Rekord bei Krankmeldungen

Der Krankenstand in Deutschland befindet sich weiter auf einem hohen Niveau. Nach einer am Montag veröffentlichten Auswertung der Techniker Krankenkasse bei den eigenen Versicherten waren diese von Januar bis inklusive November im Schnitt 17,7 Tage krankgeschrieben - das sein ein neues Rekordhoch. In den vergangenen beiden Jahren gab es im Vergleichszeitraum demnach 17,4 Fehltage, 2021 nur 13,2 Fehltage. Vor der Corona-Pandemie fehlten TK-Versicherte 14,1 Tage in den ersten elf Monaten.

Bundesrat billigt höheren Beitrag zur Pflegeversicherung

Der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt im kommenden Jahr um 0,2 Prozentpunkte. Der Bundesrat stimmte am Freitag in Berlin der Verordnung der Bundesregierung zu. Damit sollen Finanzlücken in den Pflegekassen geschlossen werden.

Brasiliens Präsident Lula kehrt nach Operationen am Kopf nach Brasília zurück

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ist nach Operationen am Kopf am Donnerstag in die Hauptstadt Brasília zurückgekehrt, um dort seine Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen. Eine letzte Untersuchung nach den Eingriffen sei "sehr befriedigend" verlaufen, Lula gehe es gut, sagte der Arzt des Präsidenten, Roberto Kalil, vor Journalisten am Krankenhaus in Sao Paulo.

Kritiker bezeichnen Drogenpolitik unter Ampelregierung als unzureichend

In der Drogenhilfe aktive Verbände und Experten habe weitere Reformen in der Drogenpolitik gefordert. Zwar seien einige Fortschritte erkennbar, aber viele Vorhaben der Ampelkoalition seien "unzureichend umgesetzt", sagte der Suchtforscher und Vorsitzende des Akzept-Bundesverbands, Heino Stöver, am Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung des sogenannten Alternativen Drogen- und Suchtberichts. Hierfür untersuchten Experten etwa die Teillegalisierung von Cannabis, Maßnahmen gegen Crack- und Opioidkonsum sowie das sogenannte Drugchecking.

Textgröße ändern: