Deutsche Tageszeitung - US-Repräsentantenhaus stimmt für Gesetz für erschwingliches Insulin für Diabetiker

US-Repräsentantenhaus stimmt für Gesetz für erschwingliches Insulin für Diabetiker


US-Repräsentantenhaus stimmt für Gesetz für erschwingliches Insulin für Diabetiker
US-Repräsentantenhaus stimmt für Gesetz für erschwingliches Insulin für Diabetiker

Diabetiker in den USA sollen dank eines neuen Gesetzes künftig nicht mehr aus finanziellen Gründen an dem für sie lebenswichtigen Insulin sparen. Das Repräsentantenhaus in Washington stimmte am Donnerstag (Ortszeit) für das Gesetz, das die Insulin-Ausgaben von Diabetikern auf 35 Dollar (31,50 Euro) begrenzt. Bislang müssen die Millionen Diabetiker in den USA hunderte Dollar pro Monat für ihr Insulin ausgeben.

Textgröße ändern:

Für das Gesetz stimmten 232 Abgeordnete, darunter ein paar oppositionelle Republikaner, 193 Abgeordnete votierten dagegen. Nun muss noch der Senat grünes Licht geben. Dafür müssten außer den Demokraten von US-Präsident Joe Biden auch zehn Republikaner zustimmen. Ob dies gelingt, ist offen. Bei der Entscheidung der Senatoren könnten die im November anstehenden Kongress-Zwischenwahlen eine Rolle spielen.

Der Entwurf des Repräsentantenhauses sieht vor, dass private Krankenversicherungen die Preise für eine Monatsration Insulin auf maximal 35 Dollar deckeln. Ein Teil der Diabetiker soll ab 2023 davon profitieren, ab 2024 soll die Regelung für alle gelten.

In den USA leiden 7,4 Millionen Erwachsene unter einem Diabetes, der Insulin-Injektionen nötig macht. Die Kosten dieser Behandlung sind in den Vereinigten Staaten laut einer 2020 im Auftrag der Regierung erstellten Studie acht Mal höher als in anderen Industriestaaten. Auch sonst werden Medikamente in den USA zu sehr hohen Preisen verkauft. Mit 11.000 Dollar pro Jahr hat das Land weltweit die höchsten Gesundheitskosten pro Kopf.

Untersuchungen zufolge mussten in der Vergangenheit mehr als ein Viertel der Typ-1-Diabetiker ihr Insulin aus Kostengründen rationieren. Aktivisten zufolge stieg dieser Anteil während der Corona-Pandemie auf bis zu 50 Prozent.

Die neue gesetzliche Deckelung der Insulin-Kosten sei auch ein Schritt in Richtung der Aushandlung "niedrigerer Arzneimittelpreise über Insulin hinaus", sagte die Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi.

Der Senat arbeitet parteiübergreifend an einer eigenen Regelung, der die Zwischenhändler zwischen Krankenversicherungen und Apotheken ins Visier nimmt. Dieser Entwurf dürfte mit einem Entwurf der Demokraten kombiniert werden, den Georgias Senator Raphael Warnock eingebracht hat und der ebenfalls eine Begrenzung der Insulin-Kosten auf 35 Dollar pro Monat vorsieht.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Klinikreform: Krankenhausgesellschaft kritisiert fehlende Überbrückungsfinanzierung

Nach der Verabschiedung der Klinikreform im Bundesrat hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) die fehlende Übergangsfinanzierung kritisiert. DKG-Präsident Ingo Morell sagte am Samstag im Deutschlandfunk, er hätte sich eine Anrufung des Vermittlungsausschusses durch den Bundesrat gewünscht, um "wesentliche Teile des Gesetzes noch zu korrigieren".

Bundesrat gibt grünes Licht für Lauterbachs Krankenhausreform

Lange stand die Krankenhausreform auf der Kippe, nun herrscht Klarheit: Der Bundesrat billigte das Großvorhaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag trotz erheblicher Vorbehalte der Unions-Länder. Die Forderung Bayerns, den Vermittlungsausschuss anzurufen und die Reform damit vorerst zu stoppen, fand keine Mehrheit in der Länderkammer. Lauterbach reagierte erleichtert und sagte, die Krankenhaus-Landschaft werde sich in den nächsten 20 Jahren grundsätzlich verändern - "und zwar zum Guten".

Smog in Neu Delhi: Oberstes Gericht ordnet Durchsetzung von Fahrverboten an

Im Kampf gegen die Luftverschmutzung in Neu Delhi hat das Oberste Gericht Indiens eine strengere Durchsetzung von Fahrverboten angeordnet. Das Gericht forderte Stadtverwaltung und Polizei am Freitag auf, an allen 113 Zufahrtsstraßen Kontrollpunkte einzurichten, um besonders umweltschädliche Fahrzeuge an der Einfahrt in die Hauptstadt zu hindern.

Umfrage: Hälfte der Deutschen vereinbart Arzttermine online

Die Hälfte der Deutschen hat einer Umfrage zufolge schon mindestens einen Arzttermin online vereinbart. Am verbreitesten ist die Buchung über Terminplattformen, wie der Digitalverband Bitkom am Freitag in Berlin mitteilte. 39 Prozent nutzten eine dieser Plattformen bereits. 33 Prozent vereinbarten einen Termin per E-Mail oder auf der Homepage.

Textgröße ändern: