Deutsche Tageszeitung - Putin-Besucher müssen "Desinfektionstunnel" durchlaufen

Putin-Besucher müssen "Desinfektionstunnel" durchlaufen


Putin-Besucher müssen "Desinfektionstunnel" durchlaufen
Putin-Besucher müssen "Desinfektionstunnel" durchlaufen / Foto: ©

Besucher des russischen Präsidenten Wladimir Putin müssen neuerdings einen sogenannten Desinfektionstunnel durchlaufen. Am Amtssitz des Präsidenten im nahe Moskau gelegenen Nowo-Ogarjowo wurde eine Sicherheitsschleuse eingerichtet, in der Besucher von allen Seiten mit Desinfektionsspray besprüht werden, bevor Putin sie empfängt. Die Maßnahme soll den Kreml-Chef vor einer Corona-Infektion schützen.

Textgröße ändern:

Auf einem am Dienstagabend bei Twitter verbreiteten Video von Journalisten der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti ist zu sehen, wie Besucher die Schleuse durchlaufen und von mehreren Seiten mit Desinfektionsspray besprüht werden. Nach Angaben der Herstellerfirma verfügt das Gerät außerdem über eine automatische Gesichtserkennung und einen Mechanismus zur Fiebermessung.

Wegen der Corona-Pandemie hält sich Putin bereits seit Wochen an seinem Amtssitz in Nowo-Ogarjowo auf und leitet die Amtsgeschäfte größtenteils per Videokonferenz. Anlässlich des russischen Nationalfeiertags am vergangenen Freitag trat Putin wieder in der Öffentlichkeit auf - entgegen der in Russland geltenden Corona-Regeln ohne Mundschutz.

Um Putin vor einer Corona-Infektion zu schützen, hat der Kreml zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen eingeführt. Der Präsident und seine engsten Kontaktpersonen werden regelmäßig auf das neuartige Coronavirus getestet. Auch Besucher müssen sich einem Kreml-Sprecher zufolge vor einem Treffen mit Putin einem Test unterziehen.

Bei Kreml-Kritikern lösten die Berichte über die Sicherheitsschleuse an Putins Amtssitz wütende Reaktionen aus. Mit Blick auf eine Abstimmung über eine Verfassungsänderung, die am 1. Juli trotz der Pandemie stattfinden soll, forderte ein Leser der Boulevardzeitung "Komsomolskaja Prawda", ähnliche Geräte an jedem Wahllokal zu installieren.

Gemessen an den Infektionszahlen zählt Russland zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Auch mehrere Regierungsmitglieder, darunter Putins Sprecher Dmitri Peskow und Ministerpräsident Michail Mischustin, wurden bereits positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Haftstrafe nach tagelanger Entführung von Mann in Bayern

Im Fall einer tagelangen Entführung und Misshandlung eines zur Tatzeit 33 Jahre alten Manns in Bayern hat das Landgericht Würzburg den Hauptangeklagten zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er sei in dem nach einer Verständigung schneller als geplant verkündeten Urteil am Dienstag wegen erpresserischen Menschenraubs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden, teilte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch mit.

Zahl der Todesopfer bei Bränden in LA steigt auf 25 - Weiter hohe Brandgefahr

Gut eine Woche nach Beginn der schweren Brände rund um Los Angeles ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 25 gestiegen. Rund 88.000 evakuierte Menschen können weiter nicht in ihre Häuser zurückkehren. Der Wetterdienst warnte vor starkem Wind, der weitere Feuer anfachen könnte. Die Gesundheitsbehörde rief die Menschen dringend auf Masken zu tragen, da der Wind auch giftige Asche aufwirbeln könne. Die Bundesbehörden nahmen am Dienstag (Ortszeit) Ermittlungen zu den Ursachen der Brände auf.

Mordurteil nach tödlicher Messerstecherei auf Volksfest in Berlin rechtskräftig

Fast drei Jahre nach einem tödlichen Messerangriff auf einem Volksfest in Berlin-Neukölln ist das Urteil gegen den Täter rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) fand keine Rechtsfehler in der Entscheidung des Berliner Landgerichts vom Februar 2024, wie er am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Das Landgericht hatte den zur Tatzeit 20-Jährigen wegen Mordes als Heranwachsender zu einer Jugendstrafe von acht Jahren verurteilt. (Az. 5 StR 582/24)

US-Börsenaufsicht verklagt Musk wegen Versäumnissen beim Kauf von Twitter-Aktien

Wegen mutmaßlicher Verstöße in Zusammenhang mit dem Kauf von Twitter-Aktien hat die US-Börsenaufsicht SEC Tech-Milliardär Elon Musk verklagt. Musk habe es im Jahr 2022 versäumt, der SEC rechtzeitig den Erwerb von mehr als fünf Prozent der Aktien des Kurzbotschaftendienstes offenzulegen, erklärte die Behörde. Dies habe ihm beim Kauf weiterer Twitter-Aktien eine Ersparnis von 150 Millionen Dollar ermöglicht.

Textgröße ändern: