Deutsche Tageszeitung - Landgericht Braunschweig soll über Haftentlassung von Christian B. entscheiden

Landgericht Braunschweig soll über Haftentlassung von Christian B. entscheiden


Landgericht Braunschweig soll über Haftentlassung von Christian B. entscheiden
Landgericht Braunschweig soll über Haftentlassung von Christian B. entscheiden / Foto: ©

Innerhalb der deutschen Justiz läuft derzeit die Klärung, wer für den vom Verdächtigen im Fall der vor 13 Jahren verschwundenen Maddie eingereichten Antrag auf vorzeitige Haftentlassung entscheiden soll. Das Landgericht im schleswig-holsteinischen Kiel verwies die Entscheidung darüber nach eigenen Angaben vom Dienstag an das Landgericht im niedersächsischen Braunschweig zurück. Nach eigener Auffassung sei es "örtlich nicht zuständig".

Textgröße ändern:

Über eine Aussetzung der restlichen Strafe müssten nach Meinung der Kieler Strafvollstreckungskammer die Kollegen in Braunschweig entscheiden, hieß es. Vor seiner Verlegung in ein Gefängnis in Kiel sei der Beschuldigte im niedersächsischen Wolfenbüttel inhaftiert gewesen. In dieser Zeit habe sich das Braunschweiger Gericht schon mit einem Antrag auf vorzeitige Entlassung befasst.

Die deutsche Justiz ermittelt gegen den mehrfach vorbestraften 43-jährigen Christian B. seit Anfang Juni wegen des Verdachts, das 2007 an der portugiesischen Algarve verschwundenen britischen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann ermordet zu haben. B. wurde im Lauf seines Lebens wiederholt verurteilt, unter anderem wegen sexuellen Kindesmissbrauchs. Derzeit verbüßt er eine Haftstrafe in einer anderen Sache in einer Justizvollzugsanstalt in Kiel.

Die Frage einer etwaigen Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung bei dieser Strafe hat nichts mit dem Fall Maddie zu tun. Sofern dem Antrag stattgegeben würde, wäre dies auch nicht automatisch mit einer Freilassung verbunden. In der Zwischenzeit wurde B. vom Landgericht Braunschweig wegen Vergewaltigung einer 72-Jährigen an der Algarve im Jahr 2005 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Diese Strafe ist bislang nicht rechtskräftig. Sobald sie es ist, muss der Beschuldigte aber auch diese verbüßen. Bis dahin wäre auch die Anordnung von Untersuchungshaft etwa wegen Fluchtgefahr denkbar. Ebenfalls in Frage käme ferner Untersuchungshaft wegen der inzwischen im Raum stehenden Vorwürfe im Kriminalfall Maddie.

B. lebte nach Angaben der deutschen Ermittler zwischen 1995 und 2007 immer wieder zeitweise an der Algarve. Sein letzter Wohnort in Deutschland davor war in der Region Braunschweig, wo er laut Medienberichten auch später wieder lebte. Deshalb ist auch die Justiz dort schwerpunktmäßig für ihn zuständig. Die Ermittlungen im Fall Maddie etwa führt die Staatsanwaltschaft in Braunschweig.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Viele Unfälle auf glatten Straßen in Baden-Württemberg - ein Toter in Bayern

Glatteis hat in Baden-Württemberg für viele Verkehrsunfälle gesorgt. Allein im Dienstgebiet der Polizei Heilbronn gab es mehr als hundert Unfälle, wie die Beamten am Mittwoch mitteilten. Demnach gab es vereinzelt Verletzte. Überwiegend blieb es aber bei Sachschäden.

Winde drohen Feuer in Los Angeles erneut anzufachen - Zahl der Toten steigt auf 25

In Los Angeles drohen heftige Winde die immer noch in und um die US-Westküstenmetropole lodernden Feuer am Mittwoch erneut anzufachen. "Seien Sie sich Ihrer Umgebung bewusst. Halten Sie sich bereit, zu evakuieren", appellierte der US-Wetterdienst NWS an die Bevölkerung. "Vermeiden Sie alles, was ein Feuer entfachen könnte." Der NWS warnte vor Windböen mit einer Geschwindigkeit von 110 Stundenkilometern, die zwischen 03.00 und 15.00 Uhr (Ortszeit, zwischen 12.00 und 00.00 Uhr MEZ) auftreten könnten.

Südkoreas entmachteter Präsident Yoon verhaftet

In Südkorea ist der entmachtete Präsidenten Yoon Suk Yeol in Zusammenhang mit dessen kurzzeitiger Verhängung des Kriegsrechts verhaftet worden. Am Mittwochmorgen sei der Haftbefehl vollstreckt worden, erklärten die Behörden, die wegen Aufruhrs gegen Yoon ermitteln. Damit ist Yoon das erste amtierende Staatsoberhaupt des Landes, das in Haft genommen wurde. In einer vorab aufgezeichneten Videobotschaft erklärte Yoon, dass er sich entschieden habe, sich der Befragung zu unterziehen, um ein "Blutvergießen" zu vermeiden.

Ermittler in Südkorea melden Verhaftung des entmachteten Präsidenten Yoon

In Südkorea haben die Behörden den entmachteten Präsidenten Yoon Suk Yeol in Zusammenhang mit dessen kurzzeitiger Verhängung des Kriegsrechts verhaftet. Am Mittwochmorgen sei der Haftbefehl vollstreckt worden, erklärten die Behörden, die wegen Aufruhrs gegen Yoon ermitteln. Damit ist Yoon das erste amtierende Staatsoberhaupt des Landes, das in Haft genommen wurde. In einer vorab aufgezeichneten Videobotschaft erklärte Yoon, dass er sich entschieden habe, sich der Befragung zu unterziehen, um ein "Blutvergießen" zu vermeiden.

Textgröße ändern: