Deutsche Tageszeitung - Tiger in Indien soll nach Angriffen lebenslang eingesperrt werden

Tiger in Indien soll nach Angriffen lebenslang eingesperrt werden


Tiger in Indien soll nach Angriffen lebenslang eingesperrt werden
Tiger in Indien soll nach Angriffen lebenslang eingesperrt werden / Foto: ©

Ein Tiger, der in Indien drei Menschen getötet haben soll, ist eingefangen worden und soll den Rest seines Lebens eingesperrt bleiben. Die männliche Raubkatze sei "zu gefährlich", um weiter in Freiheit zu leben, teilten Behördenvertreter im Bundesstaat Madhya Pradesh am Wochenende mit. Der fünfjährige Tiger habe wiederholt Menschen und Vieh attackiert.

Textgröße ändern:

Das Tier befindet sich seit Samstag in einem Zoo von Bhopal, der Hauptstadt von Madhya Pradesh. Es ist dort isoliert untergebracht. Der Tiger wird von indischen Medien "Vagabund" oder "Nomade" genannt, weil er vor einigen Jahren die mehr als 500 Kilometer lange Strecke vom Bundesstaat Maharashtra in den Bezirk Betul in Madhya Pradesh zurückgelegt hatte.

Nach dieser weiten Reise war der Tiger schon einmal Ende 2018 gefangen genommen und zwei Monate lang eingesperrt gehalten worden. Anschließend bekam er einen Halsband mit Sender verpasst, um seine Wege verfolgen zu können, bevor er wieder ausgesetzt wurde. Die Behörden hatten ein Tigerreservat und auch einen Nationalpark als ständige Aufenthaltsorte für "Vagabund" bestimmt, doch er streunte immer wieder aus diesen Gebieten heraus.

Dem Tiger seien "mehrere Chancen" gegeben worden, wieder in der Wildnis zu leben, doch er sei immer wieder in die Wohngebiete von Menschen eingedrungen, sagte der oberste amtliche Wildhüter von Madhya Pradesh, S.K. Mandal, der Nachrichtenagentur AFP. Deshalb sei seine permanente Gefangenschaft nun "die einzige Option".

Indien ist die Heimat von etwa 70 Prozent der weltweit existierenden Tiger. Die Tigerpopulation im Land nahm nach den jüngsten offiziellen Zahlen zwischen 2006 und 2018 um mehr als das Doppelte zu - von 1411 auf 2967.

Die natürlichen Lebensräume der Raubkatzen sind allerdings durch die Ausbreitung des Menschen in den vergangenen Jahrzehnten stark geschrumpft, was immer wieder zu tödlichen Zusammenstößen zwischen Mensch und Tiger führt. Fast 225 Menschen wurden laut amtlichen Zahlen zwischen 2014 und 2019 in Indien von Tigern getötet. Umgekehrt wurden zwischen 2012 und 2018 mehr als 200 Tiger durch Wilderer oder elektrische Drähte getötet.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Haftstrafe nach tagelanger Entführung von Mann in Bayern

Im Fall einer tagelangen Entführung und Misshandlung eines zur Tatzeit 33 Jahre alten Manns in Bayern hat das Landgericht Würzburg den Hauptangeklagten zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er sei in dem nach einer Verständigung schneller als geplant verkündeten Urteil am Dienstag wegen erpresserischen Menschenraubs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden, teilte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch mit.

Zahl der Todesopfer bei Bränden in LA steigt auf 25 - Weiter hohe Brandgefahr

Gut eine Woche nach Beginn der schweren Brände rund um Los Angeles ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 25 gestiegen. Rund 88.000 evakuierte Menschen können weiter nicht in ihre Häuser zurückkehren. Der Wetterdienst warnte vor starkem Wind, der weitere Feuer anfachen könnte. Die Gesundheitsbehörde rief die Menschen dringend auf Masken zu tragen, da der Wind auch giftige Asche aufwirbeln könne. Die Bundesbehörden nahmen am Dienstag (Ortszeit) Ermittlungen zu den Ursachen der Brände auf.

Mordurteil nach tödlicher Messerstecherei auf Volksfest in Berlin rechtskräftig

Fast drei Jahre nach einem tödlichen Messerangriff auf einem Volksfest in Berlin-Neukölln ist das Urteil gegen den Täter rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) fand keine Rechtsfehler in der Entscheidung des Berliner Landgerichts vom Februar 2024, wie er am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Das Landgericht hatte den zur Tatzeit 20-Jährigen wegen Mordes als Heranwachsender zu einer Jugendstrafe von acht Jahren verurteilt. (Az. 5 StR 582/24)

US-Börsenaufsicht verklagt Musk wegen Versäumnissen beim Kauf von Twitter-Aktien

Wegen mutmaßlicher Verstöße in Zusammenhang mit dem Kauf von Twitter-Aktien hat die US-Börsenaufsicht SEC Tech-Milliardär Elon Musk verklagt. Musk habe es im Jahr 2022 versäumt, der SEC rechtzeitig den Erwerb von mehr als fünf Prozent der Aktien des Kurzbotschaftendienstes offenzulegen, erklärte die Behörde. Dies habe ihm beim Kauf weiterer Twitter-Aktien eine Ersparnis von 150 Millionen Dollar ermöglicht.

Textgröße ändern: