Deutsche Tageszeitung - Moskau lockert vorsichtig die Corona-Ausgangssperre

Moskau lockert vorsichtig die Corona-Ausgangssperre


Moskau lockert vorsichtig die Corona-Ausgangssperre
Moskau lockert vorsichtig die Corona-Ausgangssperre / Foto: ©

Mit der Wiedereröffnung von Einkaufszentren und Parks ist in Moskau am Montag die Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie vorsichtig gelockert worden. Allerdings dürfen die Menschen nur zu bestimmten Zeiten aus dem Haus und beispielsweise nicht mehr als drei Spaziergänge pro Woche machen. Mit rund 9000 Neuinfektionen stieg die Zahl der Corona-Fälle in ganz Russland am Montag auf 414.878, damit rangiert das Land weltweit hinter den USA und Brasilien auf Platz drei.

Textgröße ändern:

Seit Verhängung der Ausgangssperre am 30. März durften die Bewohner der russischen Hauptstadt bsiher nur zum Einkaufen und Gassigehen kurz die Wohnung verlassen. Für den Weg zur Arbeit benötigten sie eine Sondergenehmigung. Vollständig aufgehoben ist die Ausgangssperre auch jetzt nicht, Millionen Menschen müssen weiter in ihren Wohnungen ausharren. Restaurants, Cafés und Kinos bleiben geschlossen.

Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt Moskau ist Russlands Zentrum der Pandemie. Mehr als die Hälfte aller Infektionsfälle wurden im Großraum Moskau registriert, weshalb die Behörden bei der Lockerung nur langsam vorgehen. Nach Angaben der russischen Behörden sind die hohen Infektionszahlen in Russland auf umfassende Tests zurückzuführen. Da die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurückgehe und die der Corona-Toten mit 4855 relativ gering sei, seien die Lockerungen gerechtfertigt.

Diese ersten Lockerungen stießen auf breite Zustimmung. Zugleich machten sich viele Moskauer lustig über eine von Bürgermeister Sergej Sobjanin angekündigte zweiwöchige Testphase, in der die Bewohner je nach Adresse zu versetzten Zeiten auf die Straße dürfen. "Normale Spaziergänge sind zwischen 9.00 Uhr morgens und 9.00 Uhr abends erlaubt, aber nur drei Mal pro Woche - zweimal unter der Woche und einmal am Wochenende", erklärte Sobjanin in seinem Blog und kündigte die Veröffentlichung detaillierter Pläne an.

Sobjanin erklärte, er befürchte, dass die Menschen sich sonst in Scharen auf den Straßen drängen würden wie zu Sowjetzeiten an Feiertagen im Mai. Joggen gehen dürfen die Moskauer den neuen Vorschriften zufolge zwischen 5.00 und 9.00 Uhr morgens, wenn sie eine Schutzmaske tragen.

In Online-Netzwerken ernteten die neuen Vorschriften viel Spott. Der beliebte Komiker Maxim Galkin, der fast acht Millionen Follower auf Instagram hat, veröffentlichte einen Sketch, in dem Moskaus Bürgermeister Sobjanin und Russlands Präsident Wladimir Putin über einen "Atem-Zeitplan" für die Moskauer diskutieren. Die fünfminütige Parodie wurde in den vergangenen Tagen fast sechs Millionen Mal angeschaut.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Südkoreas entmachteter Präsident Yoon verhaftet

In Südkorea ist der entmachtete Präsidenten Yoon Suk Yeol in Zusammenhang mit dessen kurzzeitiger Verhängung des Kriegsrechts verhaftet worden. Am Mittwochmorgen sei der Haftbefehl vollstreckt worden, erklärten die Behörden, die wegen Aufruhrs gegen Yoon ermitteln. Damit ist Yoon das erste amtierende Staatsoberhaupt des Landes, das in Haft genommen wurde. In einer vorab aufgezeichneten Videobotschaft erklärte Yoon, dass er sich entschieden habe, sich der Befragung zu unterziehen, um ein "Blutvergießen" zu vermeiden.

Ermittler in Südkorea melden Verhaftung des entmachteten Präsidenten Yoon

In Südkorea haben die Behörden den entmachteten Präsidenten Yoon Suk Yeol in Zusammenhang mit dessen kurzzeitiger Verhängung des Kriegsrechts verhaftet. Am Mittwochmorgen sei der Haftbefehl vollstreckt worden, erklärten die Behörden, die wegen Aufruhrs gegen Yoon ermitteln. Damit ist Yoon das erste amtierende Staatsoberhaupt des Landes, das in Haft genommen wurde. In einer vorab aufgezeichneten Videobotschaft erklärte Yoon, dass er sich entschieden habe, sich der Befragung zu unterziehen, um ein "Blutvergießen" zu vermeiden.

Anwalt: Südkoreas entmachteter Präsident Yoon will sich Ermittlern stellen

Südkoreas entmachteter Präsident Yoon Suk Yeol hat nach Anwaltsangaben eingewilligt, bei der gegen ihn wegen Aufruhrs ermittelnden Behörde zu erscheinen. "Präsident Yoon hat entschieden, heute persönlich bei der Korruptionsermittlungsbehörde zu erscheinen", erklärte Yoons Anwalt Seok Dong Hyeon am Mittwoch im Onlinedienst Facebook, nachdem Ermittler zur Vollstreckung eines Haftbefehls gegen Yoon in dessen Residenz eingedrungen waren. Yoon werde überdies später am Tag eine Rede halten, erklärte Seok weiter.

Neuer libanesischer Regierungschef tritt von Amt als Vorsitzender Richter am IGH zurück

Der neue libanesische Regierungschef Nawaf Salam ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Vorsitzender Richter am Internationalen Gerichtshof (IGH) zurückgetreten. Seine Amtszeit als Mitglied und Präsident des IGH mit Sitz in Den Haag wäre am 5. Februar 2027 geendet, teilte das UN-Gericht am Dienstag mit. Salam war am Montag zum neuen Regierungschef im Krisenland Libanon ernannt worden.

Textgröße ändern: