Deutsche Tageszeitung - Behörden: 97 Insassen bei Flugzeugabsturz in Pakistan ums Leben gekommen

Behörden: 97 Insassen bei Flugzeugabsturz in Pakistan ums Leben gekommen


Behörden: 97 Insassen bei Flugzeugabsturz in Pakistan ums Leben gekommen
Behörden: 97 Insassen bei Flugzeugabsturz in Pakistan ums Leben gekommen / Foto: ©

Bei dem Flugzeugabsturz in Pakistan sind offiziellen Angaben zufolge 97 Insassen der Maschine ums Leben gekommen. Zwei Menschen hätten das Unglück am Freitag in der Millionenmetropole Karachi überlebt, teilten die Gesundheitsbehörden der Provinz Sindh am Samstag mit. Wieviele Menschen am Boden starben, wo das Flugzeug in ein Wohngebiet stürzte, war zunächst weiter unklar.

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Das Schicksal aller Passagiere und Besatzungsmitglieder sei geklärt, teilten die Behörden am Samstag mit. Die Maschine der staatlichen Fluggesellschaft Pakistan International Airlines (PIA) befand sich am Freitag im Landeanflug auf Karachi, als sie über einem Wohngebiet abstürzte. An Bord des Airbus A320 waren fast 100 Insassen.

Nach den Worten von Innenminister Ijaz Ahmad Shah hatte die Maschine technische Probleme. Der Pilot habe nach dem Ausfall eines Triebwerks einen Notruf abgesetzt. "Als wir das letzte Mal von dem Piloten hörten, sagte er, er habe ein technisches Problem", sagte der Geschäftsführer der Fluggesellschaft PIA, Arshad Malik, am Freitag in einem Video-Statement im Onlinedienst Twitter. "Ihm wurde gesagt, dass zwei Landebahnen frei seien, aber er entschied sich dafür, wieder zu beschleunigen."

Laut Malik handelt es sich bei einem der Überlebenden um den Direktor der Bank von Punjab, Zafar Masud. Dies ist eine der wichtigsten Banken Pakistans.

Nach Angaben des Flugzeugbauers Airbus war das verunglückte Flugzeug 2004 in Betrieb genommen und ab 2014 für Flüge der pakistanischen Airline eingesetzt worden. Bei dem Piloten soll es sich um einen erfahrenen Mitarbeiter gehandelt haben.

Fernsehbilder zeigten schwer beschädigte Häuser, Trümmerteile und schwarze Rauchwolken über der Absturzstelle. Rettungskräfte und Anwohner bargen Opfer aus den Trümmern, Feuerwehrleute löschten rauchende Wrackteile.

Zahlreiche Schaulustige versammelten sich am Absturzort. "Ich kam gerade aus der Moschee als ich sah, wie das Flugzeug auf die Seite kippte. Die Triebwerke klangen ziemlich komisch. Die Maschine flog so tief, dass die Wände unseres Hauses wackelten", berichtete der 14-jährige Augenzeuge Hassan.

Premierminister Imran Khan zeigte sich auf Twitter "schockiert und traurig" über das Unglück. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach den Angehörigen der Opfer in einem Kondolenztelegramm an Khan ihr Beileid aus. Auch US-Außenminister Mike Pompeo kondolierte.

Nach einer vorübergehenden Einstellung der Flüge wegen der Corona-Pandemie war der Flugbetrieb in Pakistan erst vor wenigen Tagen wieder aufgenommen worden. Wegen des bevorstehenden Festes Eid al-Fitr zum Ende des Ramadan reisen derzeit viele Menschen in ihre Heimatorte.

In Pakistan kommt es immer wieder zu Flugzeug- und Hubschrauberabstürzen. 2016 starben mehr als 40 Menschen, als eine PIA-Maschine im Norden des Landes nach einem Triebwerksschaden in Flammen aufging. Beim bisher schwersten Flugzeugunglück in der Geschichte des Landes kamen 152 Menschen im Jahr 2010 ums Leben, als ein Airbus A321 der privaten Fluggesellschaft Airblue beim Landeanflug auf Islamabad in hügeliges Gebiet stürzte. Ein Untersuchungsbericht machte einen Pilotenfehler für den Absturz verantwortlich.

Pakistan International Airlines gehörte bis in die 70er Jahre zu den international führenden Fluggesellschaften. Inzwischen leidet die Airline unter häufigen Flugstreichungen, Verspätungen und finanziellen Schwierigkeiten. Negativ-Schlagzeilen machte die Fluggesellschaft auch 2013, als ein PIA-Pilot in Großbritannien kurz vor dem Abflug betrunken aus dem Cockpit geholt wurde.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

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