Deutsche Tageszeitung - Fünf Tote bei Brand in Krankenhaus für Corona-Patienten in St. Petersburg

Fünf Tote bei Brand in Krankenhaus für Corona-Patienten in St. Petersburg


Fünf Tote bei Brand in Krankenhaus für Corona-Patienten in St. Petersburg
Fünf Tote bei Brand in Krankenhaus für Corona-Patienten in St. Petersburg / Foto: ©

Bei einem Brand in einem Krankenhaus für Coronavirus-Patienten in St. Petersburg sind am Dienstag fünf Menschen ums Leben gekommen. 150 weitere mussten nach russischen Behördenangaben vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. Bei den Opfern handelte es sich um Patienten, die auf der Intensivstation lagen und teilweise an Beatmungsgeräten hingen.

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Das Feuer war nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums im sechsten Stock des St.-Georgi-Krankenhauses im Norden von St. Petersburg ausgebrochen. Nach knapp einer Stunde war der Brand gelöscht. Als mögliche Ursache gilt ein Kurzschluss, wie Gouverneur Alexander Beglow mitteilte. Demnach fing ein Beatmungsgerät Feuer.

Die Krankenhaus hatte sich laut der russischen Nachrichtenagentur TASS Mitte März auf die Behandlung von Coronavirus-Patienten spezialisiert. Wie der Bürgermeister des Stadtbezirks Wyborg, Pawel Danilow, sagte, wurden die fünf Todesopfer zuvor auf der Intensivstation behandelt - vier von ihnen im selben Zimmer. Nach Angaben von Klinikchef Valeri Strejelezki waren drei von ihnen an Beatmungsgeräte angeschlossen.

"Alle sind schockiert über das, was passiert ist", sagte die Patientin Swetlana Stepanowa. "Ein Brand in einem Krankenhaus ist ein Albtraum."

Erst am Samstag war bei einem Brand in einem Moskauer Krankenhaus, in dem auch fast 700 Corona-Patienten behandelt wurden, ein Mensch ums Leben gekommen. In der Nacht zum Montag starben neun Menschen bei einem Brand in einem Altenheim nahe der russischen Hauptstadt. Zwei weitere Bewohner starben später im Krankenhaus.

In Russland breitet sich das neuartige Coronavirus derzeit rasant aus, seit über einer Woche werden jeden Tag mehr als 10.000 bestätigte Neuinfektionen gemeldet. Am Dienstag meldeten die Behörden 10.899 neue Fälle. Demnach haben sich insgesamt 232.243 Menschen infiziert, 2116 Menschen starben. Moskau und St. Petersburg sind am stärksten betroffen.

Die russischen Behörden erklären die stark steigenden Infektionszahlen mit einer Ausweitung der Tests. Dadurch würden nun auch viele symptomfreie Erkrankungen nachgewiesen. Die offizielle Zahl der Todesopfer ist im internationalen Vergleich allerdings sehr niedrig.

Trotz der stark steigenden Infektionszahlen hatte Präsident Wladimir Putin am Montag das Ende der arbeitsfreien Zeit in Russland verkündet. Zur Eindämmung der Virus-Ausbreitung hatten die Menschen in Russland seit Ende März bezahlten Urlaub. Am Dienstag mussten in Moskau nun eine halbe Million Beschäftigte im Industrie- und Bausektor wieder zur Arbeit.

Die strenge Ausgangssperre in der russischen Hauptstadt bleibt aber weiter in Kraft. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln müssen die Moskauer zudem ab sofort Masken und Handschuhe tragen. In einigen weniger stark betroffenen Regionen des riesigen Landes wurden die Ausgangssperren dagegen am Dienstag gelockert.

(W.Budayev--DTZ)

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