Osaka bittet um Regenmäntel als Ersatz für Schutzkleidung in Krankenhäusern
Als Notfallersatz für die knappe medizinische Schutzkleidung in Krankenhäusern hat die japanische Stadt Osaka zu Regenmäntel-Spenden aufgerufen. "Bitte schicken Sie uns unbenutzte Regenmäntel. Jede Farbe ist uns recht", sagte Bürgermeister Ichiro Matsui am Dienstag. Der Mangel an angemessener Schutzkleidung sei in Osaka so akut, dass einige Krankenhausmitarbeiter dazu übergegangen seien, Müllsäcke über ihren Kitteln zu tragen.
Die Region ist mit einer wachsenden Zahl an Infektionsfällen konfrontiert. Mehr als 830 Menschen haben sich dort mit dem neuartigen Coronavirus infiziert - dies ist die zweithöchste Rate nach Tokio mit 2171 Fällen.
Auch die Vorräte an Handdesinfektionsmittel gehen in Japan zurzeit zur Neige. Die Behörden erklärten deshalb am Dienstag, dass künftig die Verwendung von Spirituosen mit einem Alkoholgehalt zwischen 70 und 83 Prozent in Krankenhäusern zugelassen sei.
In Japan wurden bislang rund 8100 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt, 119 Menschen starben dort an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Bislang war das Land von der Corona-Pandemie weniger stark betroffen als Europa und die USA. Ein kürzlich festgestellter Anstieg der Fälle, vor allem in der Hauptstadt Tokio, hatte jedoch Besorgnis ausgelöst.
Die Regierung rief in sieben Regionen den Notstand aus. Zudem teilten zwei japanische Verbände für Notfallmedizin mit, sie könnten "den Zusammenbruch des medizinischen Notfallsystems bereits spüren". Die Zahl der Krankenhäuser, die noch Patienten mit hohem Fieber und Atemproblemen aufnehmen könnten, nehme ab, hieß es in der gemeinsamen Erklärung.
(W.Budayev--DTZ)