Deutsche Tageszeitung - Japan erlaubt Handdesinfektion mit hochprozentigen Spirituosen in Krankenhäusern

Japan erlaubt Handdesinfektion mit hochprozentigen Spirituosen in Krankenhäusern


Japan erlaubt Handdesinfektion mit hochprozentigen Spirituosen in Krankenhäusern
Japan erlaubt Handdesinfektion mit hochprozentigen Spirituosen in Krankenhäusern / Foto: ©

Es kann fast nicht stark genug sein: Angesichts der Knappheit von Desinfektionsmitteln dürfen in japanischen Krankenhäusern ab sofort Spirituosen mit einem Alkoholgehalt zwischen 70 und 83 Prozent zur Handdesinfektion verwendet werden. Die stark alkoholischen Getränke sollen "wenn absolut notwendig" zum Einsatz kommen, wie aus einem Dokument des japanischen Gesundheitsministeriums hervorgeht, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.

Textgröße ändern:

Laut Vorschrift der japanischen Behörden müssen Flüssigkeiten, die zur Desinfektion bestimmt sind, zwischen 76,9 und 81,4 Prozent Alkoholgehalt enthalten. Sollte der Wert höher liegen, müssen sie verdünnt werden. In die Kategorie der geeigneten Getränke fällt somit unter anderem Wodka. Traditionelle japanische Getränke wie Sake oder Shochu mit einem maximalen Alkoholgehalt von rund 22 und 45 Prozent sind hingegen nicht stark genug.

Einige japanische Spirituosenhersteller haben daher mit der Herstellung stärkerer Alkoholprodukte begonnen, um den erhöhten Bedarf zu decken. Unter anderem rüstete der japanische Getränkeriese Suntory bereits um und produziert nun in den USA Desinfektionsmittel.

Japan ist von der Corona-Pandemie weniger stark betroffen als europäische Länder wie Spanien und Italien sowie die USA. Ein kürzlich festgestellter Anstieg der Fälle, vor allem in der Hauptstadt Tokio, hatte jedoch Besorgnis ausgelöst. In Japan wurden bislang mehr als 7600 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt, 109 Menschen starben dort an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Strack-Zimmermann: Fast 1900 Sachverhalte angezeigt - überwiegend Beleidigungen

Die Anfeindungen gegen FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann haben ein größeres Ausmaß als bislang bekannt. Wie die "Welt am Sonntag" am Samstag berichtete, bestätige Strack-Zimmermann, allein seit Februar vergangenen Jahres 1894 Sachverhalte angezeigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Köln mit ihrer zuständigen Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen bestätigte demnach die Zahlen.

Nach Nordkorea übergetretener US-Soldat bekennt sich der Fahnenflucht schuldig

Der wegen einer Übertretung nach Nordkorea angeklagte US-Soldat Travis King hat sich bei einem Gerichtsverfahren in seiner Heimat der Fahnenflucht schuldig bekannt. Das Gericht verurteilte ihn zu zwölf Monaten Haft, die der Ex-Soldat aufgrund seines Schuldeingeständnisses sowie wegen der bereits verbüßten Haftstrafe und guter Führung nicht antreten muss, wie Kings Anwalt am Freitag (Ortszeit) mitteilte. "Travis ist jetzt frei und wird nach Hause zurückkehren", hieß es.

Zehn Jahre Haft für Mann in Köln nach Säureangriff auf frühere Partnerin

Wegen eines Angriffs mit Schwefelsäure auf seine frühere Lebensgefährtin hat das Landgericht Köln einen im September 1980 geborenen Mann am Freitag zu zehn Jahren Haft verurteilt. Er soll dem Opfer zudem 250.000 Euro Schmerzensgeld nebst Zinsen zahlen, wie ein Gerichtssprecher nach dem wegen schwerer Körperverletzung geführten Verfahren mitteilte. Der Mann hatte die Tat gestanden.

Nach Explosionen in Köln: Ermittler fahnden mit Bildern nach Verdächtigem

Im Zusammenhang mit einer Serie von Sprengstoff- und Brandanschlägen in Köln und Umgebung fahnden die Ermittler mit Bildern nach einem Verdächtigen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, liegen Fotos einer Überwachungskamera aus dem Kölner Hauptbahnhof vor. Darauf sei der Mann zu sehen, der am Mittwochmorgen in der Kölner Innenstadt die Schaufenster eines Geschäfts eingeschlagen und einen Brandsatz gezündet haben soll.

Textgröße ändern: