Deutsche Tageszeitung - Schwere Verwüstungen in Vanuatus zweitgrößter Stadt durch Zyklon "Harold"

Schwere Verwüstungen in Vanuatus zweitgrößter Stadt durch Zyklon "Harold"


Schwere Verwüstungen in Vanuatus zweitgrößter Stadt durch Zyklon "Harold"
Schwere Verwüstungen in Vanuatus zweitgrößter Stadt durch Zyklon "Harold" / Foto: ©

Zyklon "Harold" hat bei seinem Durchzug über Vanuatu schwere Verwüstungen angerichtet, Menschen kamen ersten Berichten zufolge aber nicht zu Schaden. "Harold" war am Montag als Wirbelsturm der höchsten Kategorie fünf und mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 235 Stundenzkilometern im Norden des südpazifischen Inselstaats an Land getroffen und später über die zweitgrößte Stadt Luganville hinweggezogen.

Textgröße ändern:

Häuser stürzten ein, es kam zu Sturzfluten, doch konnten frühe Vorwarnungen der Behörden offensichtlich Todesopfer verhindern, wie mehrere Vertreter von Hilfsorganisationen am Dienstag berichteten. Im ganzen Land fielen die Telefonverbindungen aus.

Die Leiterin von World Vision in Vanuatu, Kendra Gates Derousseau, sagte, eine Mitarbeiterin in Luganville habe ihr über Satellitentelefon berichtet, dass etwa die Hälfte der Wohnhäuser der 16.500 Einwohner zählenden Stadt schwer beschädigt sei. Von Toten oder Schwerverletzten habe sie aber zunächst nichts gehört. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe bleibe aber unklar, bis der Kontakt auch zu den abgelegenen Inselgemeinden wiederhergestellt sei, fügte Gates Derousseau hinzu.

Die Leiterin des Roten Kreuzes in Vanuatu, Jacqueline de Gaillande, sagte, Berichte und Bilder ihrer örtlichen Mitarbeiter in den Online-Netzwerken wiesen auf erhebliche Schäden hin, doch auch ihr lägen noch keine Berichte über Tote oder Schwerverletzte vor. Wegen der Kommunikationsprobleme habe sie seit Montagabend allerdings keine neuen Informationen mehr bekommen. Nach ihren Angaben hatten sich viele Einwohner rechtzeitig in Kellern vor dem Sturm in Sicherheit gebracht.

Eine massive internationale Hilfsaktion wie nach den Zerstörungen durch Zyklon "Pam" im Jahr 2015 hält die World-Vision-Vertretern Gates Derousseau aber für wenig wahrscheinlich. Die Sorge sei groß, die Helfer könnten ungewollt das neuartige Coronavirus einschleppen, sagte sie.

Vanuatu zählt zu den wenigen Ländern weltweit, die bislang noch keine Infektionen gemeldet haben. Um sich vor dem Virus zu schützen, hat die Regierung alle Grenzen de facto geschlossen. Das Gesundheitssystem des armen Pazifikstaats ist nach Angaben der örtlichen Oxfam-Leiterin Elizabeth Faeru nicht einmal in der Lage, einen moderaten Ausbruch zu schultern: Örtlichen Medienberichten zufolge hat das Land gerade einmal zwei Beatmungsgeräte für seine rund 300.000 Einwohner.

Zyklon "Harold" hatte zuvor bereits auf den Salomonen schwere Schäden verursacht. 27 Menschen wurden von Bord einer Fähre ins Meer gespült, die am Donnerstag alle Sturmwarnungen ignoriert hatte. Den Vorhersagen von Experten zufolge wird "Harold" am Mittwoch als Sturm der Kategorie vier südlich der Fidschi-Inseln vorbeiziehen. Vorsorglich gaben die dortigen Behörden am Dienstag Sturmwarnungen für die südlichen Inseln aus.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Missbrauchsvorwürfe gegen Al-Fayed: Anwälte erhalten mehr als 150 neue Meldungen

Das Anwaltsteam, das 37 mutmaßliche Opfer sexueller Gewalt durch den verstorbenen ägyptischen Unternehmer Mohamed Al-Fayed vertritt, hat nach eigenen Angaben mehr als 150 neue Meldungen erhalten. Dabei handele es sich um "Überlebende sowie Personen, die Beweise" gegen al-Fayed hätten, teilte das Team am Samstag mit. Die neuen Meldungen seien seit der Ausstrahlung einer Dokumentation über den Fall am Donnerstagabend in der BBC eingegangen.

Zwei Tote bei Unfall nach Flucht vor Kontrolle in Sachsen

Auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle sind in Sachsen ein 26-Jähriger und seine 20 Jahre alte Beifahrerin bei einem Unfall ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Leipzig mitteilte, flüchtete der Mann am Samstagmorgen vor einer Kontrolle in der Nähe der Gemeinde Torgau. Die Beamten hatten demnach festgestellt, dass die Kennzeichen des Fahrzeugs entstempelt waren und nicht zu diesem gehörten, also Verdacht auf Urkundenfälschung bestand.

Mindestens ein Todesopfer und sieben Vermisste nach Überschwemmungen in Japan

Bei Überschwemmungen und Erdrutschen infolge starker Regenfälle ist in Japans Erdbebenregion Ishikawa mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Mindestens sieben weitere Menschen wurden vermisst, wie Behörden und Medien am Samstag meldeten. Für mehr als 60.000 Menschen wurden Evakuierungsanordnungen erlassen. Angesichts der hohen Überflutungsgefahr rief die japanische Wetterbehörde (JMA) für Ishikawa die höchste Warnstufe aus. In der Region hatte am Neujahrstag ein Erdbeben bereits schwere Schäden angerichtet.

Strack-Zimmermann: Fast 1900 Sachverhalte angezeigt - überwiegend Beleidigungen

Die Anfeindungen gegen FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann haben ein größeres Ausmaß als bislang bekannt. Wie die "Welt am Sonntag" am Samstag berichtete, bestätige Strack-Zimmermann, allein seit Februar vergangenen Jahres 1894 Sachverhalte angezeigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Köln mit ihrer zuständigen Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen bestätigte demnach die Zahlen.

Textgröße ändern: