Deutsche Tageszeitung - Schon fast 10.000 Menschen in den USA am Coronavirus gestorben

Schon fast 10.000 Menschen in den USA am Coronavirus gestorben


Schon fast 10.000 Menschen in den USA am Coronavirus gestorben
Schon fast 10.000 Menschen in den USA am Coronavirus gestorben / Foto: ©

In den USA sind schon fast 10.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um mehr als 1200, wie am Sonntagabend aus der Statistik der Johns-Hopkins-Universität hervorging. Der oberste Gesundheitsbeamte der USA stimmte die US-Bürger auf weitere harte Tage ein und verglich die Coronavirus-Pandemie mit den Anschlägen vom 11. September und dem Angriff auf Pearl Harbor im Zweiten Weltkrieg.

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Die Gesamtzahl der Todesopfer in den USA stieg bis Sonntagabend auf 9633. Die Zahl der verzeichneten Infektionsfälle wuchs auf mehr als 337.200 - damit sind die USA mit großem Abstand das Land mit den meisten Infektionen.

Der Aufseher der US-Gesundheitsdienste, Jerome Adams, warnte, dass auf die Vereinigten Staaten besonders schwere Tage zukämen. Dies werde die "härteste und traurigste Woche" werden, welche die meisten US-Bürger bisher in ihrem Leben erlebt hätten, sagte Adams im Fernsehsender Fox News. "Das wird unser Pearl-Harbor-Moment, unser 9-11-Moment" - allerdings mit dem Unterschied, dass das Ereignis nicht auf einen Ort der USA begrenzt sei.

Der japanische Überraschungsangriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii 1941 hatte den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Durch die Anschläge des 11. September 2001 wurden in den USA rund 3000 Menschen getötet. Dem Angriff folgten die US-Invasionen in Afghanistan und im Irak.

Auch der führende US-Virologe Anthony Fauci sagte, die US-Bürger müssten sich auf eine "schlimme Woche" einstellen. Die USA hätten die Ausbreitung des Virus noch nicht unter Kontrolle und müssten mit einer weiteren "Eskalation" der Lage rechnen, sagte der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) im Sender CBS.

US-Präsident Donald Trump hatte bereits am Wochenende gewarnt, den US-Bürgern stünden in der Corona-Krise noch "sehr schreckliche Zeiten" bevor. Diese Woche werde wahrscheinlich die härteste werden.

Bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend versuchte Trump, die Fortschritte beim Kampf gegen das Virus in den Mittelpunkt zu stellen. Er verwies unter anderem auf die Lieferung hunderttausender Schutzmasken an den besonders hart getroffenen Bundesstaat New York, wo schon mehr als 4150 Infizierte gestorben sind. Trotz aller Fortschritte steuere das Land bei der Zahl der Todesopfer auf einen "entsetzlichen Punkt" zu, räumte Trump ein.

Auch auf einem US-Flugzeugträger hatte sich das Coronavirus zuletzt ausgebreitet. Bei dutzenden Besatzungsmitgliedern der "USS Theodore Roosevelt" wurde der Erreger nachgewiesen - laut einem Bericht der "New York Times" auch bei dem kürzlich gefeuerten Kommandanten.

Kapitän Brett Crozier war am Donnerstag wegen eines Brandbriefs zur Lage an Bord der "USS Theodore Roosevelt" seines Postens enthoben worden. "Wir befinden uns nicht im Krieg. Es müssen keine Seeleute sterben", zitierten Us-Medien aus seinem Brief, in dem er eine Evakuierung des Schiffes forderte.

US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte die Evakuierung zunächst verweigert. Später willigte das Pentagon dann aber doch ein, einen Großteil der rund 4800 Seeleute von Bord zu holen und auf der Pazifikinsel Guam unterzubringen. Von der Crew wurde Crozier dort wie ein Held verabschiedet.

In Italien, Spanien und Frankreich gab es in der Coronavirus-Krise unterdessen erste Zeichen der Hoffnung: Der Anstieg der Todesfälle in den am schwersten von der Pandemie getroffenen Ländern Europas schwächte sich spürbar ab. In Spanien ging die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle am Montag den vierten Tag in Folge zurück.

Einer Berechnung der Nachrichtenagentur AFP zufolge sind in ganz Europa inzwischen mehr als 50.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben.

(Y.Ignatiev--DTZ)

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