Ecuadors Vizepräsident entschuldigt sich für nicht abgeholte Corona-Tote
Nachdem in Ecuador dutzende Corona-Tote nicht abgeholt wurden, hat sich Vizepräsident Otto Sonnenholzner für das Versagen der Behörden entschuldigt. "Wir haben Bilder gesehen, die es niemals hätte geben dürfen, und als Ihr Staatsdiener entschuldige ich mich", erklärte Sonnenholzner in einer am Samstag von örtlichen Medien veröffentlichten Stellungnahme.
Die Bewohner der am schwersten von der Pandemie betroffenen Hafenstadt Guayaquil hatten in Onlinenetzwerken Videos veröffentlicht, auf denen zahlreiche Leichen auf den Straßen zu sehen waren. Einige richteten verzweifelte Appelle an die Behörden, die zu Hause gestorbenen Corona-Opfer abzuholen.
Armee und Polizei bargen schließlich mindestens 150 Leichen aus Häusern und in den Straßen. Ein Sprecher der Regierung erklärte, die Bestatter seien wegen der verhängten Ausgangssperre nicht in der Lage gewesen, alle Leichen zeitnah abzuholen.
Ecuador meldete bis Sonntag nach offiziellen Angaben fast 3500 Infektionsfälle, 172 Menschen starben demnach. Guayaquil ist die am schwersten betroffene Stadt. Die Regierung hat den Ausnahmezustand verhängt und eine nächtliche Ausgangssperre eingeführt.
(Y.Leyard--DTZ)