Deutsche Tageszeitung - Größtes Krematorium in Mailand wegen zu großer Totenzahl geschlossen

Größtes Krematorium in Mailand wegen zu großer Totenzahl geschlossen


Größtes Krematorium in Mailand wegen zu großer Totenzahl geschlossen
Größtes Krematorium in Mailand wegen zu großer Totenzahl geschlossen / Foto: ©

Die Coronavirus-Pandemie hat in Italien auch dramatische Auswirkungen auf die Leichenbestattung. Die Stadt Mailand schloss am Donnerstag ihr größtes Krematorium wegen Überlastung bis Ende April. Dieser Schritt sei wegen der überwältigenden Zahl an Leichen, die noch nicht eingeäschert worden seien, nötig, teilte der Stadtrat mit. Zuletzt habe es einen "stetigen und zunehmenden Anstieg bei den Verstorbenen" gegeben, die eingeäschert werden sollen.

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Die Wartezeit im Crematorio di Lambrate habe nunmehr 20 Tage erreicht, hieß es auf der Website des Stadtrats von Mailand. Eine längere Wartezeit sei aufgrund "hygienisch-gesundheitlicher Probleme" nicht verantwortbar. Unklar blieb, wie viele Leichen noch eingeäschert werden müssen.

"Um Familien in dieser schwierigen Zeit zu helfen, wird es von Freitag an möglich sein, ihre Liebsten kostenlos zu begraben", erklärte der Stadtrat weiter.

Die norditalienische Region Lombardei, deren Hauptstadt Mailand ist, ist innerhalb Italiens am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Seit dem ersten Todesfall am 21. Februar wurden in der Lombardei fast 8000 Corona-Tote verzeichnet. Damit entfallen auf die Region mehr als die Hälfte der insgesamt in Italien aufgetretenen Corona-Todesfälle.

Nach Angaben des Stadtrats starben im März im Mailand mehr als 2100 Menschen - und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahresmonat. "Selbst in Mailand sehen wir einen Anstieg bei den Totenzahlen", sagte der Stadtrat Roberto Cocco. Die Bestatter und Friedhofsmitarbeiter arbeiteten "unermüdlich" und "mit einem hohen Maß an Verantwortung", fügte er hinzu.

(Y.Ignatiev--DTZ)

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