Schon gut 500.000 Corona-Infektionen in Europa und fast eine Million weltweit
Schon mehr als 500.000 Infektionen in Europa und fast eine Million Ansteckungen weltweit - das neuartige Coronavirus breitet sich weiter aus und hat die Welt fest im Griff. In Spanien stieg die Zahl der Corona-Toten am Donnerstag auf mehr als 10.000 - nur in Italien gibt es noch mehr Opfer. Durch die Ausbreitung des Virus wächst die internationale Konkurrenz um Schutzkleidung und Medikamente wie Chloroquin.
Die Zahl der weltweiten Infektionen bewegt sich auf die Millionenmarke zu: Mehr als 944.000 Infektionen wurden bis Donnerstagmittag nachgewiesen, zudem wurden weltweit knapp 48.000 Corona-Tote registriert. Weil Testkapazitäten beschränkt sind und vielfach Infizierte mit leichten oder fehlenden Symptomen nicht getestet werden, dürften die wirklichen Fallzahlen deutlich höher liegen.
Europa ist der am stärksten betroffene Kontinent. Dort wurden mittlerweile mehr als 508.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, wie die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben berechnete. Mehr als 34.500 der Infizierten starben.
Besonders ernst ist die Lage nach wie vor in Italien und Spanien. In Italien starben bereits 13.155 der mehr als 110.500 Infizierten - so viele wie in keinem anderem Land der Welt. In Spanien wurden bis Donnerstag 10.003 Corona-Tote gezählt. Mit 950 neuen Todesfällen registrierte das Land eine neue Tageshöchstzahl. Insgesamt infizierten sich mehr als 110.000 Menschen in dem EU-Land, 26.743 sind aber mittlerweile geheilt.
Außerdem verzeichnet Spanien bei den Neuinfektionen seit ein paar Tagen einen Abwärtstrend. "Die Daten zeigen, dass die Kurve sich stabilisiert hat", sagte der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa.
In Belgien überstieg die Zahl der Corona-Toten die Tausendermarke. Schon 1001 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Menschen seien gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden in Brüssel mit. Damit verdoppelte sich die Zahl der Todesopfer binnen drei Tagen. Der deutliche Anstieg hängt auch damit zusammen, dass einige Todesfälle in Seniorenheimen nachträglich registriert wurden.
Damit wurden in dem 11,4-Millionen-Einwohner-Land mit seinen gut 15.000 Infizierten mehr Corona-Tote gezählt als im benachbarten Deutschland. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts starben hierzulande 872 Infizierte, die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore gibt die Zahl mit 944 an.
In den USA starben bereits mehr als 5100 der rund 217.00 Infizierten, auch in Frankreich gibt es mehr Opfer der Corona-Pandemie als im Ausgangsland China: Mehr als 4000 Todesopfer wurden hier registriert.
Die meisten offiziell bestätigten Corona-Todesfälle in Asien entfallen auf Festlandchina (3318 Tote) und den Iran (3160 Tote). In Lateinamerika und der Karibik stieg die Zahl stieg der nachgewiesenermaßen Infizierten bis Mittwoch auf mehr als 20.000. Sie lag damit doppelt so hoch wie noch vor fünf Tagen.
Der britische Pemierminister Boris Johnson kündigte an, die Zahl der Coronavirus-Tests "massiv zu erhöhen". "So werden wir das Virus am Ende besiegen", sagte er in einer Videobotschaft aus seiner Quarantäne in Downing Street. Johnson war vor einer Woche positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Wegen zögerlicher Maßnahmen gegen die Pandemie und mangelnder Test-Möglichkeiten hatte er massive Kritik geerntet.
Angesichts der weiter steigenden Fallzahlen wächst auch der Bedarf an Schutzkleidung und Medikamenten. Der Präsident der französischen Corona-Krisenregion Grand Est, Jean Rottner, sagte am Mittwoch dem Sender RTL, die USA kauften von Frankreich bestellte Masken "auf dem Rollfeld" in China auf.
Italienische Ärzte warnten im Fachblatt "Annal of Rheumatic Diseases" vor Engpässen bei den Malaria-Mitteln Chloroquin und Hydroxychloroquin, die im Rahmen experimenteller Therapien bei Covid-19-Patienten zum Einsatz kommen. Die Bundesregierung teilte am Donnerstag mit, dass sie die "zentrale Beschaffung" dieser und möglicher anderer Medikamente zur Behandlung von Covid-19 eingeleitet habe.
(A.Nikiforov--DTZ)