US-Regierung will Briten und Kanadier von "Zaandam" holen
Die US-Regierung will einen Teil der Passagiere von dem Kreuzfahrtschiff "Zaandam" holen, auf dem sich das Coronavirus ausgebreitet hat und das sich in Gewässern vor dem US-Bundesstaat Florida befindet. Präsident Donald Trump kündigte am Mittwoch in Washington an, kanadische und britische Staatsbürger würden von dem Schiff geholt und an die Behörden ihrer Heimatländer übergeben. Zu diesem Zweck werde medizinisches Personal an Bord geschickt.
Wieviele Kanadier und Briten sich auf der "Zaandam" aufhalten, sagte Trump nicht. Insgesamt befanden sich nach Angaben der Reederei Holland America Line, zu der das Kreuzfahrtschiff gehört, noch rund 450 Passagiere und 600 Besatzungsmitglieder an Bord. Das Schiff hat eine wochenlange Irrfahrt hinter sich, da mehrere Häfen in Südamerika ihm wegen der Infektionsfälle an Bord die Einfahrt verweigert hatten.
Die "Zaandam" war am 7. März in Buenos Aires gestartet und hatte das Kap Horn umfahren. Vier Menschen an Bord starben an der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Mindestens neun Passagiere wurden nach Angaben der Reederei positiv auf das neuartige Virus getestet. Zudem seien bei knapp 200 Menschen an Bord grippe-ähnliche Symptome aufgetreten.
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, lehnte ein Anlegen der "Zaandam" und seines Schwesterschiffs "Rotterdam" im Hafen von Fort Lauderdale zunächst ab. Am Mittwoch deutete er jedoch sein Einlenken an. Die "Rotterdam" war vom kalifornischen San Diego aus losgeschickt worden und hatte bereits einen Großteil der Passagiere von Bord der "Zaandam" geholt.
Mehrere hundert Menschen in gesundem Gesundheitszustand wechselten vor der Einfahrt in den Panama-Kanal über "Sanitätsgänge" das Schiff, wie die Reederei mitteilte. Außerdem versorgte die "Rotterdam" die "Zaandam" mit Lebensmitteln, Personal und Corona-Tests.
dja
(W.Uljanov--DTZ)