Deutsche Tageszeitung - Interesse an Heimtieren wächst in Australien während Corona-Krise

Interesse an Heimtieren wächst in Australien während Corona-Krise


Interesse an Heimtieren wächst in Australien während Corona-Krise
Interesse an Heimtieren wächst in Australien während Corona-Krise / Foto: ©

In Australien hat das Interesse an Heimtieren während der Corona-Krise stark zugenommen. Es sei motivierend zu sehen, "wie viele Menschen sich in den nächsten Wochen oder sogar Monaten Tieren zuwenden wollen, um in Gesellschaft zu sein", sagte Steve Coleman, Chef der Tierschutzorganisation RSPCA im Bundesstaat New South Wales, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern:

In New South Wales seien die Anfragen nach Tieradoptionen und temporären Aufnahmen von Tieren um 300 Prozent gestiegen, führte Coleman aus. Während viele Menschen Tiere erstmal nur vorübergehend pflegten, führe das oft auch zu dauerhaften Beziehungen zwischen Tier und Mensch. "Es gibt viele Menschen, die am Ende nicht in der Lage sind, das Tier zurückzugeben, weil sie sich in es verliebt haben", sagte er.

Die blinde Katze Pippa etwa fand ein neues Zuhause bei Lachlan Vaughan-Taylor. Er sei froh, in der Isolation etwas zusätzliche Gesellschaft zu haben. "Ich weiß, dass viele andere Menschen völlig allein sind, es gibt hier viele Tiere, die gerettet werden müssen", sagte Vaughan-Taylor. Er rief andere auf, es ihm gleichzutun, denn so lernten die Menschen vielleicht ihren "neuen besten Freund" kennen.

Tiere können wegen der Ausgangsbeschränkungen nur noch nach vorheriger Anmeldung im Tierheim besucht werden. Trotzdem sei die Nachfrage immer noch groß, sagte RSPCA-Chef Coleman.

Dennoch bereitet sich die Tierschutzorganisation auf noch drastischere einschränkungen vor: Für den Fall, dass Menschen die Tierheime nicht mehr besuchen können, wird Coleman zufolge überlegt, Adoptionen über das Telefon oder eine Online-Plattform zu vermitteln und die Tiere dann an Menschen zu liefern. So werde auch über einen Tierlieferdienst im Stil des Taxi-Dienstes Uber nachgedacht, um Adoptionen während der Gesundheitskrise aufrechtzuerhalten.

In Australien meldeten die Behörden bislang mehr als 4800 Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus, 21 Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

UN: Mehr als 500 Tote durch Überschwemmungen im Tschad - 1,7 Millionen Betroffene

Im Tschad sind durch die seit Juli anhaltenden Überschwemmungen bisher mehr als 500 Menschen gestorben. Rund 1,7 Millionen Menschen sind von den Unwettern betroffen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in dem zentralafrikanischen Land am Samstag mit. Demnach wurden bisher mehr als 200.000 Häuser zerstört und über 300.000 Hektar Agrarland überschwemmt. Fast 70.000 Nutztiere ertranken, wie das Ocha weiter berichtete.

Sperre von X in Brasilien: Musks Online-Dienst ernennt rechtlichen Vertreter

Im Streit um die Sperrung von X in Brasilien hat der Online-Dienst einen rechtlichen Vertreter in dem Land benannt - ein erster Schritt zur Aufhebung der Blockade. X erfülle weiterhin nicht alle Voraussetzungen, um wieder freigeschaltet zu werden, teilte der Richter am Obersten Gericht, Alexandre de Moares, am Samstag mit. Das Unternehmen haben fünf Tage Zeit, um weitere Dokumente vorzulegen.

Hochwasser: Donau in Budapest erreicht höchsten Stand seit zehn Jahren

In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das Hochwasser nach dem Sturmtief "Boris" einen Zehn-Jahres-Höchststand erreicht. Das Hochwasser erreichte am Samstag die Stufen des direkt an dem Strom gelegenen Parlaments, begann dann aber wieder zu sinken. Noch stünden den Ungarn einige "schwierige Tage" bevor, in denen "die Flut kontrolliert" werden müsse, sagte Regierungschef Viktor Orban.

Missbrauchsvorwürfe gegen Al-Fayed: Anwälte erhalten mehr als 150 neue Meldungen

Das Anwaltsteam, das 37 mutmaßliche Opfer sexueller Gewalt durch den verstorbenen ägyptischen Unternehmer Mohamed Al-Fayed vertritt, hat nach eigenen Angaben mehr als 150 neue Meldungen erhalten. Dabei handele es sich um "Überlebende sowie Personen, die Beweise" gegen al-Fayed hätten, teilte das Team am Samstag mit. Die neuen Meldungen seien seit der Ausstrahlung einer Dokumentation über den Fall am Donnerstagabend in der BBC eingegangen.

Textgröße ändern: