Polizei erwartet Zunahme häuslicher Gewalt in Corona-Krise
Die deutsche Polizei rechnet als Folge der Isolationsmaßnahmen in der Corona-Krise mit einer Zunahme der häuslichen Gewalt. Schon jetzt ließen Angaben von Frauenhäusern und Telefonnotdiensten darauf schließen, dass die Gewalt in Privathaushalten zunehme, sagte der Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, Harald Schmidt, der "Passauer Neuen Presse" (Mittwochsausgabe).
Belastbare Zahlen zur häuslichen Gewalt lägen zwar aktuell noch nicht vor, führte der Experte aus. Jedoch gehe die Polizei davon aus, dass es durch die Isolation und Quarantäne zu mehr Gewaltfällen in Haushalten komme. Er verwies auf die "langjährige Erfahrung" der Polizei während Weihnachten. An den Weihnachtsfeiertagen steige die häusliche Gewalt regelmäßig an, da Familien "mehr Zeit miteinander verbringen".
Schmidt hob auch hervor, dass in der Corona-Krise "finanzielle Existenzängste" in Familien wüchsen. Diese seien auch in normalen Zeiten häufig Grund für Gewalttaten im häuslichen Umfeld. Als weitere Stressfaktoren kämen derzeit die Ängste vor einer Corona-Infektion sowie das Fehlen von Kinderbetreuung und Rückzugsmöglichkeiten hinzu.
dja
(A.Stefanowych--DTZ)