Deutsche Tageszeitung - Ärzte aus Deutschland helfen in Corona-Krise in Spanien

Ärzte aus Deutschland helfen in Corona-Krise in Spanien


Ärzte aus Deutschland helfen in Corona-Krise in Spanien
Ärzte aus Deutschland helfen in Corona-Krise in Spanien / Foto: ©

Eine Gruppe von Ärzten aus Deutschland hilft in dem unter der Corona-Pandemie besonders leidenden Spanien. Die Klinikgruppe Helios des Gesundheitsunternehmens Fresenius schickte ein Team aus fünf Ärzten und einer Pflegekraft nach Madrid, wie eine Helios-Sprecherin am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Spanien meldete am Dienstag mit 849 Todesopfern binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Spanien stieg damit nach Regierungsangaben auf 8189.

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Spanien weist nach Italien die weltweit höchste Zahl an Todesopfern durch die Coronavirus-Pandemie auf. Am Montag war die Zahl der neuen Todesfälle leicht zurückgegangen. Dies hatte Hoffnungen geweckt, das Land könnte den Höhepunkt der Pandemie erreicht haben. Die Zahlen vom Dienstag machten diese Hoffnungen aber wieder zunichte.

Bis Dienstag infizierten sich weitere 9222 Menschen neu mit dem Virus - ein erneuter leichter Anstieg im Vergleich zum Vortag. Insgesamt gebe es bei den Neuinfektionen aber einen Abwärtstrend, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Bislang wurden in Spanien insgesamt 94.417 offiziell bestätigte Infektionen verzeichnet. Madrid ist mit 3609 Todesfällen und 27.509 Infektionen das am stärksten betroffene Gebiet.

Im Kampf gegen die Pandemie wurden am Montag in Spanien alle Beisetzungszeremonien verboten. Die Teilnehmerzahl bei Bestattungen ist bis auf Weiteres auf maximal drei dem Verstorbenen nahe stehende Menschen beschränkt, wie es in einem Regierungsdekret heißt.

Das deutsche Ärzte-Team traf nach Angaben der Helios-Sprecherin am Montagabend in der spanischen Hauptstadt ein. Mehr als 200 Freiwillige hätten sich aus dem Unternehmen gemeldet, um in Spanien zu helfen.

"Im Laufe der Woche werden wahrscheinlich weitere Teams aus ganz Deutschland nach Spanien gehen", sagte die Sprecherin. Die Ärzte und Pfleger würden dort bei der Bekämpfung des Virus helfen, so lange sie in Deutschland nicht gebraucht würden. Wie viele Freiwillige insgesamt in ausländischen Kliniken helfen werden, sei derzeit unklar. Bei der Planung müsse berücksichtigt werden, wo innerhalb der Helios-Gruppe Kapazitäten frei seien, um Kräfte aus Deutschland vorübergehend abzuziehen, sagte die Sprecherin.

Fresenius ist in Spanien mit dem Tochterunternehmen Quironsalud der größte private Klinikbetreiber im Land. "Es ist nicht ganz ohne, dahin zu gehen - das ist anstrengend, es besteht Ansteckungsgefahr", sagte Fresenius-Vorstandsmitglied Francesco De Meo der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag. Die Zahl der Freiwilligen sei überwältigend. "Aber natürlich müssen wir hier mit Maß und Ziel vorgehen - wir dürfen nicht Gefahr laufen, zu wenig Personal in Deutschland zu haben, wenn die Zahl der Patienten hier steigt", sagte De Meo.

Er warnte zugleich vor einem schlagartigen Anstieg der Fallzahlen in Deutschland. In den deutschen Klinken des Konzerns sei jedoch noch Platz für neue Patienten. Nach Stand vom Montag habe Fresenius in seinen deutschen Kliniken vier Covid-19-Patienten aus Italien aufgenommen. Insgesamt lagen am Montag bundesweit 80 an der Lungenkrankheit Covid-19 leidende Patienten auf einer Intensivstation der Klinikgruppe, 50 davon mussten beatmet werden.

Bereits am Freitag hatte das thüringische Gesundheitsministerium angekündigt, ein Ärzteteam nach Italien zu schicken. Mit den Experten des Universitätsklinikums Jena sollten auch vier Beatmungsgeräte mit nach Italien genommen werden.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

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