Deutsche Tageszeitung - Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Infektionen steigt auf mehr als 700.000

Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Infektionen steigt auf mehr als 700.000


Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Infektionen steigt auf mehr als 700.000
Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Infektionen steigt auf mehr als 700.000 / Foto: ©

Weltweit ist die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf mehr als 700.000 gestiegen. Bis Montagmorgen wurden nach einer auf amtlichen Angaben basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP mehr als 715.200 Infektionen gemeldet. Allein in Europa starben bisher mehr als 25.000 Menschen, weltweit mehr als 35.500. In Moskau trat eine strenge Ausgangssperre in Kraft. In Österreich müssen die Menschen künftig beim Einkaufen Mundschutz tragen.

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Spanien meldete am Montag 812 weitere Todesfälle innerhalb von 24 Stunden, die Gesamtzahl der Corona-Toten liegt dort damit bei 7340. Dies war ein leichter Rückgang gegenüber Sonntag, als 838 Todesfälle binnen 24 Stunden gemeldet worden waren. Insgesamt wurden in dem Land laut neuesten Zahlen bisher 85.195 Infektionen mit dem Coronavirus registriert, damit überholte Spanien nach Italien und den USA als drittes Land China bei der Zahl der Fälle.

Italien und Spanien sind die am schwersten vom Coronavirus heimgesuchten Länder Europas, sie allein machen drei Viertel der Todesfälle auf dem Kontinent aus. "Die Lage wird jeden Tag komplizierter", sagte der medizinische Leiter der Madrider Universitätsklinik, Antoni Castells, dem Radiosender RNE. Seine Mitarbeiter stünden kurz vor dem Punkt, an dem sie ihre geringen Ressourcen danach einteilen müssten, welche Überlebenschancen ein Patient habe. Bis Montag infizierten sich laut Gesundheitsministerium mehr als 12.200 Ärzte und Krankenschwestern selbst mit dem Virus.

Die österreichische Regierung kündigte derweil eine Mundschutz-Pflicht beim Einkaufen an. Laut Kanzler Sebastian Kurz sollen in allen Supermärkten Mundschutzmasken an die Kunden ausgegeben werden. Österreich sei noch weit davon entfernt, die Eindämmungsmaßnahmen gegen das Coronavirus aufheben zu können, betonte Kurz. "Die Wahrheit ist: Es ist die Ruhe vor dem Sturm."

In Moskau gilt seit Montagfrüh eine strenge Ausgangssperre. Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte am Sonntagabend verkündet, dass die zwölf Millionen Einwohner der der russischen Hauptstadt ihre Wohnungen ab sofort nur noch zur Arbeit in wichtigen Bereichen, in medizinischen Notfällen und zum Einkauf in Apotheken und Supermärkten verlassen dürfen. Die Einhaltung der Vorschriften wird per Videoüberwachung mit Gesichtserkennungssoftware überprüft.

"Die Lage ist ohne Zweifel ernst, und jeder muss sich angemessen verhalten", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Russlands Ministerpräsident Michail Mischutin rief die Regionen auf, "ähnliche Maßnahmen" zu ergreifen wie Moskau. Präsident Wladimir Putin hatte zuvor bereits eine landesweite "arbeitsfreie Woche" ausgerufen, die am Montag begann.

Auch über die nigerianische Millionenmetropole Lagos mit rund 20 Millionen Einwohnern und die Hauptstadt Abuja wurden Ausgangssperren verhängt, die am Montagabend in Kraft treten sollten. Schätzungen zufolge leben inzwischen wegen des Coronavirus etwa ein Drittel der Weltbevölkerung - 3,38 Milliarden Menschen - unter Ausgangssperre oder Ausgangsbeschränkungen.

Im Iran starben nach Behördenangaben vom Montag 117 weitere Menschen am neuartigen Coronavirus. Die Gesamtzahl der Todesopfer liegt damit bei 2757. Mehr als 41.000 Menschen haben sich in dem Land bisher mit dem Virus infiziert.

In den USA stieg die Zahl der Infektionsfälle auf mehr als 142.000, fast 2500 Menschen starben bisher. Der US-Seuchenexperte und Präsidentenberater Anthony Fauci rechnet nach eigenen Worten zwischen mit 100.000 und 200.000 Todesopfern in den USA.

(W.Uljanov--DTZ)

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