Deutsche Tageszeitung - Österreich kündigt Maskenpflicht in Supermärkten an

Österreich kündigt Maskenpflicht in Supermärkten an


Österreich kündigt Maskenpflicht in Supermärkten an
Österreich kündigt Maskenpflicht in Supermärkten an / Foto: ©

Als weitere Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus hat die österreichische Regierung eine Mundschutzpflicht in Supermärkten angekündigt. Von Mittwoch an würden in den Märkten Mundschutzmasken an Kunden verteilt, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag in Wien. Der ÖVP-Politiker verlängerte zudem die seit Mitte März geltenden Ausgangsbeschränkungen bis zum 13. April.

Textgröße ändern:

Die Versorgung der Supermärkte mit Schutzmasken werde einige Tage dauern, räumte Kurz ein. Sobald alle Märkte mit den Masken ausgestattet seien, werde das Tragen eines Mundschutzes beim Einkaufen jedoch Pflicht. Dies entspreche zwar nicht den Gewohnheiten der Österreicher, die Maßnahme sei aber nötig, um andere Menschen zu schützen.

Mit Blick auf Engpässe bei der Versorgung mit Schutzmasken sagte Kurz, er sei sich der angespannten Lage auf dem Weltmarkt bewusst. Selbstgemachte Masken würden ebenfalls als ausreichender Mundschutz akzeptiert.

Die bisher bis zum 3. April geltenden Ausgangsbeschränkungen verlängerte die Regierung in Wien um zehn Tage. Österreich sei noch weit davon entfernt, die Eindämmungsmaßnahmen gegen das Coronavirus aufheben zu können, betonte Kurz. "Die Wahrheit ist: Es ist die Ruhe vor dem Sturm."

Offiziellen Angaben zufolge haben sich bisher 9100 Menschen in Österreich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 108 Menschen starben.

Innenminister Karl Nehammer sagte, es gebe in Österreich noch immer rund 700 Neuinfektionen pro Tag. Bei einem Anstieg der täglichen Neuinfektionen auf 2000 gäbe es nicht mehr genügend Intensivplätze in den Krankenhäusern.

In Slowenien und Tschechien gilt bereits eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Der österreichische Handelsverband begrüßte die Entscheidung der Regierung in Wien, dem Beispiel der Nachbarländer zu folgen. Den Bedarf schätzte der Geschäftsführer Rainer Will aber auf vier Millionen Stück pro Tag, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Aufgrund von Lieferengpässen und -verzögerungen sei eine flächendeckende Versorgung mit den Masken in Österreich ab Mittwoch daher wahrscheinlich nicht zu leisten.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

UN: Mehr als 500 Tote durch Überschwemmungen im Tschad - 1,7 Millionen Betroffene

Im Tschad sind durch die seit Juli anhaltenden Überschwemmungen bisher mehr als 500 Menschen gestorben. Rund 1,7 Millionen Menschen sind von den Unwettern betroffen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in dem zentralafrikanischen Land am Samstag mit. Demnach wurden bisher mehr als 200.000 Häuser zerstört und über 300.000 Hektar Agrarland überschwemmt. Fast 70.000 Nutztiere ertranken, wie das Ocha weiter berichtete.

Sperre von X in Brasilien: Musks Online-Dienst ernennt rechtlichen Vertreter

Im Streit um die Sperrung von X in Brasilien hat der Online-Dienst einen rechtlichen Vertreter in dem Land benannt - ein erster Schritt zur Aufhebung der Blockade. X erfülle weiterhin nicht alle Voraussetzungen, um wieder freigeschaltet zu werden, teilte der Richter am Obersten Gericht, Alexandre de Moares, am Samstag mit. Das Unternehmen haben fünf Tage Zeit, um weitere Dokumente vorzulegen.

Hochwasser: Donau in Budapest erreicht höchsten Stand seit zehn Jahren

In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das Hochwasser nach dem Sturmtief "Boris" einen Zehn-Jahres-Höchststand erreicht. Das Hochwasser erreichte am Samstag die Stufen des direkt an dem Strom gelegenen Parlaments, begann dann aber wieder zu sinken. Noch stünden den Ungarn einige "schwierige Tage" bevor, in denen "die Flut kontrolliert" werden müsse, sagte Regierungschef Viktor Orban.

Missbrauchsvorwürfe gegen Al-Fayed: Anwälte erhalten mehr als 150 neue Meldungen

Das Anwaltsteam, das 37 mutmaßliche Opfer sexueller Gewalt durch den verstorbenen ägyptischen Unternehmer Mohamed Al-Fayed vertritt, hat nach eigenen Angaben mehr als 150 neue Meldungen erhalten. Dabei handele es sich um "Überlebende sowie Personen, die Beweise" gegen al-Fayed hätten, teilte das Team am Samstag mit. Die neuen Meldungen seien seit der Ausstrahlung einer Dokumentation über den Fall am Donnerstagabend in der BBC eingegangen.

Textgröße ändern: