Deutsche Tageszeitung - Bundesregierung will Schutzmasken im Schnellverfahren kaufen

Bundesregierung will Schutzmasken im Schnellverfahren kaufen


Bundesregierung will Schutzmasken im Schnellverfahren kaufen
Bundesregierung will Schutzmasken im Schnellverfahren kaufen / Foto: ©

Angesichts des akuten Engpasses bei Schutzmasken und -kitteln setzt die Bundesregierung in der Coronavirus-Krise auf eine beschleunigte Beschaffung des Materials. Das Gesundheitsministerium habe ein sogenanntes Open-House-Verfahren gestartet, berichtete die "Welt am Sonntag". Da bei dieser Vorgehensweise keine Verhandlungen stattfinden, können Geschäfte schneller abgewickelt werden. Unternehmen, die auf das Angebot eingehen, müssen dem Bericht zufolge mindestens 25.000 Stück eines der beiden Produkte liefern, einen Mindeststandard garantieren und die Lieferung verantworten.

Textgröße ändern:

"Wir wollen Ärzte, Pflegekräfte und alle, die im Gesundheitswesen arbeiten, bestmöglich schützen", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der "Welt am Sonntag", "Deswegen beschaffen wir als Bund medizinische Schutzausrüstung aus aller Welt und beliefern damit alle Bundesländer und Kassenärztliche Vereinigungen." Das Ministerium biete "faire, feste Preise für alle, die uns aus dem In- und Ausland mit Schutzmasken und Schutzkitteln beliefern".

Die Kritik an der Versorgungslage war in den vergangenen Tagen immer lauter geworden Zahlreiche Krankenhäuser warnten vor der Gefahr, wegen fehlender Ausrüstung selbst vorhandene Intensivbetten bald nicht mehr nutzen zu können. Klagen wegen des Mangels an Schutzkleidung kamen auch von niedergelassenen Ärzten und Pflegediensten.

In den Niederlanden wurden unterdessen zehntausende aus China importierte Atemschutzmasken zurückgerufen. Die Masken entsprächen nicht den geforderten Qualitätsstandards, teilte das niederländische Gesundheitsministerium mit. Ein Teil der Lieferung sei an Krankenhäuser verteilt worden. Wegen der festgestellten Mängel sollen sie aber nicht zum Einsatz kommen. Die Auslieferung der restlichen Masken wurde gestoppt.

Nach Informationen des TV-Senders NOS umfasste die Lieferung aus China 1,3 Millionen Schutzmasken der Kategorie FFP2. Fast die Hälfte davon sei bereits in niederländische Krankenhäusern gelandet. Laut dem NOS-Bericht müssen sie wegen einer schlechten Passform und mangelhafter Filter aussortiert werden.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

UN: Mehr als 500 Tote durch Überschwemmungen im Tschad - 1,7 Millionen Betroffene

Im Tschad sind durch die seit Juli anhaltenden Überschwemmungen bisher mehr als 500 Menschen gestorben. Rund 1,7 Millionen Menschen sind von den Unwettern betroffen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in dem zentralafrikanischen Land am Samstag mit. Demnach wurden bisher mehr als 200.000 Häuser zerstört und über 300.000 Hektar Agrarland überschwemmt. Fast 70.000 Nutztiere ertranken, wie das Ocha weiter berichtete.

Sperre von X in Brasilien: Musks Online-Dienst ernennt rechtlichen Vertreter

Im Streit um die Sperrung von X in Brasilien hat der Online-Dienst einen rechtlichen Vertreter in dem Land benannt - ein erster Schritt zur Aufhebung der Blockade. X erfülle weiterhin nicht alle Voraussetzungen, um wieder freigeschaltet zu werden, teilte der Richter am Obersten Gericht, Alexandre de Moares, am Samstag mit. Das Unternehmen haben fünf Tage Zeit, um weitere Dokumente vorzulegen.

Hochwasser: Donau in Budapest erreicht höchsten Stand seit zehn Jahren

In der ungarischen Hauptstadt Budapest hat das Hochwasser nach dem Sturmtief "Boris" einen Zehn-Jahres-Höchststand erreicht. Das Hochwasser erreichte am Samstag die Stufen des direkt an dem Strom gelegenen Parlaments, begann dann aber wieder zu sinken. Noch stünden den Ungarn einige "schwierige Tage" bevor, in denen "die Flut kontrolliert" werden müsse, sagte Regierungschef Viktor Orban.

Missbrauchsvorwürfe gegen Al-Fayed: Anwälte erhalten mehr als 150 neue Meldungen

Das Anwaltsteam, das 37 mutmaßliche Opfer sexueller Gewalt durch den verstorbenen ägyptischen Unternehmer Mohamed Al-Fayed vertritt, hat nach eigenen Angaben mehr als 150 neue Meldungen erhalten. Dabei handele es sich um "Überlebende sowie Personen, die Beweise" gegen al-Fayed hätten, teilte das Team am Samstag mit. Die neuen Meldungen seien seit der Ausstrahlung einer Dokumentation über den Fall am Donnerstagabend in der BBC eingegangen.

Textgröße ändern: