Kenias Flughafenbehörde weist Angaben zu verschwundenen Atemschutzmasken zurück
Kenias Flughafenbehörde weist Angaben aus Berlin zu sechs Millionen in Kenia verloren gegangenen Atemschutzmasken zurück. Eine Untersuchung habe ergeben, dass in den vergangenen zwei Wochen "keine Fracht dieser Art" am internationalen Flughafen von Nairobi umgeschlagen worden sei, teilte die Flughafenbehörde am Dienstag in Nairobi mit. Den kenianischen Behörden sei auch keine "verschwundene Fracht" gemeldet worden.
Die Flughafenbehörde betrachte die Berichte über das angebliche Verschwinden von sechs Millionen Schutzmasken der Schutzklasse FFP2 daher als "Falschnachricht", fügte die Behörde hinzu.
Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums hatte am Dienstag in Berlin gesagt, in Kenia seien sechs Millionen von der Bundeswehr bestellte Atemschutzmasken "verloren gegangen". Sie bestätigte damit einen Bericht des "Spiegel".
Am Mittwoch erklärte eine Ministeriumssprecherin, die Generalzolldirektion habe in diesem Fall einen Vertrag mit einer deutschen Firma abgeschlossen. Die Masken seien auf dem Lieferweg vom Lieferanten zum Kunden verloren gegangen. Der Auftragnehmer überprüfe derzeit seine Lieferkette.
Dem Bund sei durch den Verlust "kein Schaden entstanden, da erst nach Eingang und Prüfung der Ware gezahlt worden wäre", bekräftigte sie. Welche Rolle Kenia bei der Lieferung der Masken spielte, blieb zunächst weiter unklar.
Die Sprecherin des Verteidigungsministeriums hob hervor, dass bewusst Lieferverträge mit mehreren Vertragspartnern abgeschlossen würden. Damit sei "sichergestellt, dass die benötigte Schutzausrüstung über mehrere Lieferanten beschafft werden kann". So könnten Ausfälle kompensiert werden.
Der "Spiegel" hatte aus einem vertraulichen Bericht des Ministeriums zitiert, demzufolge die Masken nicht geliefert worden seien, "da die Ware am Flughafen in Kenia verschwand". Eigentlich sollten die Masken bereits am vergangenen Freitag in Deutschland eintreffen. Auch in Deutschland brauchen Ärzte und Kliniken wegen der Ausbreitung des Coronavirus dringend Nachschub an Atemschutzmasken.
Der Krisenstab der Bundesregierung hatte das Beschaffungsamt der Bundeswehr in Koblenz beauftragt, den Einkauf von Schutzmaterial für das Gesundheitsministerium logistisch zu unterstützen.
(O.Tatarinov--DTZ)