Deutsche Tageszeitung - Weiter zahlreiche Irrfahrten von Kreuzfahrtschiffen mit möglichen Corona-Fällen

Weiter zahlreiche Irrfahrten von Kreuzfahrtschiffen mit möglichen Corona-Fällen


Weiter zahlreiche Irrfahrten von Kreuzfahrtschiffen mit möglichen Corona-Fällen
Weiter zahlreiche Irrfahrten von Kreuzfahrtschiffen mit möglichen Corona-Fällen / Foto: ©

Wegen möglicher Coronavirus-Infektionen an Bord irren weiterhin zahlreiche Kreuzfahrtschiffe auf der Suche nach einem Hafen auf den Weltmeeren umher. Vor der Westküste Australiens suchten am Mittwoch drei Kreuzfahrtschiffe mit tausenden Passagieren an Bord nach Anlegemöglichkeiten. "Wir werden den Passagieren und der Besatzung unter keinen Umständen erlauben, die Straßen unseres Staates zu betreten", sagte Westaustraliens Regierungschef Mark McGowan.

Textgröße ändern:

Zu den Schiffen zählen die "Magnifica" und die "Artania", die vor Fremantle in Westaustralien ausharren. Auch das Schiff "Vasco de Gama" ist derzeit dorthin unterwegs.

Die "Magnifica" mit rund 1700 Passagieren an Bord war am Dienstag nach der Erlaubnis zum Auftanken in Fremantle aufgebrochen, musste aber umkehren, nachdem Dubai ein Anlegen untersagte. An Bord der "Artania" wurden einige der mehr als 800 Passagiere auf eine Coronavirus-Infektion getestet, nachdem 25 Menschen über Atemwegserkrankungen klagten.

McGowan verwies auf eine Coronavirus-"Katastrophe" in Australien, nachdem ein Kreuzfahrtschiff vergangene Woche in Sydney angelegt und Passagiere von Bord gelassen hatte. Danach wurden rund 133 Infektionsfälle und ein Todesopfer gemeldet. "Wir haben gesehen, was im Hafen von Sydney passiert ist, es war ein komplettes Desaster", sagte McGowan.

In Westaustralien wird ein Viertel der Coronavirus-Fälle mit der Ankunft von Kreuzfahrtpassagieren in Verbindung gebracht. In ganz Australien werden derzeit knapp 2400 Fälle und acht Tote gemeldet.

Auch vor der Pazifikküste Südamerikas hoffen mehr als 1800 Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffes "Zaandam" verzweifelt darauf, von Bord gehen zu können. 42 von ihnen haben grippeähnliche Symptome und stehen an Bord unter Quarantäne. Ein australischer Passagier berichtete auf Facebook, ein anderes Schiff sei beim Anlegen im südchilenischen Punta Arenas mit Steinen beworfen worden.

Nach chilenischen Angaben durften in Chile bislang acht Chilenen der "Zaandam" sowie aus humanitären Gründen auch zwei Franzosen von Bord gehen. Alle anderen müssen als Vorsichtsmaßnahme in ihren Kabinen bleiben. Das Schiff will nun seinen Zielhafen Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida ansteuern, hofft aber, überhaupt eine Passiergenehmigung für den Panama-Kanal zu bekommen.

Unterdessen hat das Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess", auf dem sich das Coronavirus besonders stark ausgebreitet hatte, den japanischen Hafen Yokohama verlassen. Die Desinfektion sei abgeschlossen, sagte ein örtlicher Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Wohin das Schiff nun Fahrt aufnahm und wie viele Besatzungsmitglieder noch an Bord sind, sagte er nicht.

Die "Diamond Princess" hatte im Februar für Schlagzeilen gesorgt, nachdem sich 712 Menschen an Bord mit dem Coronavirus infiziert hatten und zehn Menschen starben. Zeitweise wurden dort die meisten Infektionen außerhalb Chinas registriert. Das Schiff lag zwei Monate in Yokohama - Japan wurde für die unzureichenden Quarantänemaßnahmen teils scharf kritisiert.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

UNO: Mehr als 500 Tote durch Überschwemmungen im Tschad - 1,7 Millionen Betroffene

Im Tschad sind durch die seit Juli anhaltenden Überschwemmungen bisher mehr als 500 Menschen gestorben. Rund 1,7 Millionen Menschen sind von den Unwettern betroffen, wie das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in dem zentralafrikanischen Land am Samstag mitteilte. Demnach wurden bisher mehr als 200.000 Häuser zerstört und mehr als 300.000 Hektar Agrarland überschwemmt. Fast 70.000 Nutztiere ertranken, wie das Ocha weiter berichtete.

Explosion vor Haus bei Bonn: Polizei prüft Zusammenhang mit Kölner Tatserie

In der Serie von Sprengstoff- und Brandanschlägen sowie Schüssen auf Wohnhäuser in Köln und Umgebung hat es womöglich eine weitere Tat gegeben. In der Nacht zu Sonntag kam es vor der Haustür eines Einfamilienhauses in Wachtberg-Adendorf bei Bonn zu einer Explosion, teilte die Bonner Polizei am Sonntag mit. Es würden nun mögliche Bezüge zu der Kölner Tatserie geprüft.

Mindestens ein Todesopfer und sechs Vermisste nach Überschwemmungen in Japan

Bei Überschwemmungen und Erdrutschen nach schweren Regenfällen ist in Japan mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Mindestens sechs weitere Menschen wurden am Sonntag nach Behördenangaben weiter vermisst. Die Naturkatastrophe traf die Halbinsel Noto in der Region Ishikawa, in der zu Jahresanfang mehr als 300 Menschen bei einem schweren Erdbeben ums Leben gekommen waren.

UN: Mehr als 500 Tote durch Überschwemmungen im Tschad - 1,7 Millionen Betroffene

Im Tschad sind durch die seit Juli anhaltenden Überschwemmungen bisher mehr als 500 Menschen gestorben. Rund 1,7 Millionen Menschen sind von den Unwettern betroffen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in dem zentralafrikanischen Land am Samstag mit. Demnach wurden bisher mehr als 200.000 Häuser zerstört und über 300.000 Hektar Agrarland überschwemmt. Fast 70.000 Nutztiere ertranken, wie das Ocha weiter berichtete.

Textgröße ändern: