Deutsche Tageszeitung - Katholischer Krankenhausverband bereitet Personal auf Patienten-Auswahl vor

Katholischer Krankenhausverband bereitet Personal auf Patienten-Auswahl vor


Katholischer Krankenhausverband bereitet Personal auf  Patienten-Auswahl vor
Katholischer Krankenhausverband bereitet Personal auf Patienten-Auswahl vor / Foto: ©

Wegen der befürchteten Überlastung mit Corona-Infizierten in Krankenhäusern bereitet der Katholische Krankenhausverband sein Personal darauf vor, nicht alle Patienten behandeln zu können. "Wir versuchen in unseren Häusern, Ärzte und Pflegekräfte auf solche extremen Herausforderungen vorzubereiten, in denen sie eine Auswahl treffen müssen", sagte Ingo Morell, Vize-Vorsitzender des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschland der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ/Dienstagsausgabe).

Textgröße ändern:

"Wir setzen uns intensiv mit diesen eigentlich unvorstellbaren Lazarett-Szenarien auseinander und werden versuchen, eine seelsorgerische Betreuung des Personals sicherzustellen, damit Ärzte und Pflegekräfte in diesen Extremsituationen nicht alleine sind, sondern damit das gemeinsam getragen werden kann", sagte Morell.

Skeptisch zeigte sich Morell mit Blick auf die Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, dass die Kurve der Neuinfektionen bereits abflache. "Wir stellen uns auf den gegenteiligen Prozess ein", sagte Morell. Eine verfrühte Entwarnung könne den fatalen Effekt haben, dass jetzt nicht mehr die ganze Kraft in das Hochfahren der Kapazitäten gesteckt wird, was sich später bitter rächen würde.

Das Personal sei der "größte Engpass und wird es bleiben", sagte Morell. Wenn nicht genug Schutzkleidung nachgeliefert werde, "können wir den optimalen Schutz vor Ansteckung nicht mehr an allen unseren Standorten gewährleisten". Labore würden Test-Kits derzeit nicht ausreichend liefern können. "Womöglich müssen auch wir in vier Wochen bewusst infizierte Pflegekräfte und Ärzte weiterarbeiten lassen, weil es anders schlicht nicht mehr geht, weil zu viele Patienten behandelt werden müssen", warnte Morell. Länder und Bund müssten jetzt dringend zielgenau verteilen, was sie beschaffen konnten. "Ansonsten haben wir hier ein großes Problem. Auch beim Material für die Patienten-Beatmung könnte es bald kritisch werden", warnte Morell.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

21-Jähriger würgt in Niedersachsen Polizist bis zu Bewusstlosigkeit - Haftbefehl

Weil er einen Polizisten bis zur Bewusstlosigkeit würgte, ist in Niedersachsen ein 21-Jähriger wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft genommen worden. Wie die Staatsanwaltschaft Osnabrück am Sonntag mitteilte, waren am Samstagmorgen gegen 05.00 Uhr Polizeibeamte zu einer Schlägerei im Kneipenviertel von Meppen gerufen worden. Zwei Beamte verfolgten anschließend den ihnen als Tatverdächtigen genannten 21-Jährigen.

Niedersachsen: 19-Jähriger von Maishäcksler erfasst und schwer verletzt

In Niedersachsen ist ein 19-Jähriger in einen Maishäcksler geraten und dabei schwer verletzt worden. Wie am Sonntag die Freiwillige Feuerwehr in Osterholz-Scharmbeck mitteilte, war der junge Mann am Samstagnachmittag auf einem Feld zwischen den Ortsteilen Hülseberg und Ohlenstedt von dem Maishäcksler erfasst worden. Dabei geriet er mit beiden Beinen in das Häckselwerk - für Feuerwehr und Rettungskräfte begann damit eine komplexe Rettungsaktion.

UNO: Mehr als 500 Tote durch Überschwemmungen im Tschad - 1,7 Millionen Betroffene

Im Tschad sind durch die seit Juli anhaltenden Überschwemmungen bisher mehr als 500 Menschen gestorben. Rund 1,7 Millionen Menschen sind von den Unwettern betroffen, wie das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in dem zentralafrikanischen Land am Samstag mitteilte. Demnach wurden bisher mehr als 200.000 Häuser zerstört und mehr als 300.000 Hektar Agrarland überschwemmt. Fast 70.000 Nutztiere ertranken, wie das Ocha weiter berichtete.

Explosion vor Haus bei Bonn: Polizei prüft Zusammenhang mit Kölner Tatserie

In der Serie von Sprengstoff- und Brandanschlägen sowie Schüssen auf Wohnhäuser in Köln und Umgebung hat es womöglich eine weitere Tat gegeben. In der Nacht zu Sonntag kam es vor der Haustür eines Einfamilienhauses in Wachtberg-Adendorf bei Bonn zu einer Explosion, teilte die Bonner Polizei am Sonntag mit. Es würden nun mögliche Bezüge zu der Kölner Tatserie geprüft.

Textgröße ändern: