Moskauer Bürgermeister fordert von Senioren: Zuhause bleiben oder in die Datsche
Zuhause bleiben oder in die Datsche aufs Land fahren - das hat der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin wegen der Coronavirus-Pandemie allen Bürgern über 65 Jahren verordnet. Die älteren Moskauer sowie chronisch Kranke müssten ab Donnerstag bis zum 14. April daheim bleiben, erläuterte Sobjanin am Montag in einem Video auf seiner Website. Nur Einkäufe und der Gang zur Apotheke seien gestattet.
Der Moskauer Bürgermeister koordiniert Russlands Maßnahmen gegen die Pandemie. Damit Senioren in den Städten nicht die Decke auf den Kopf fällt, riet Sobjanin: "Das Beste, was man machen kann, ist zu seiner Datsche zu fahren, besonders weil es warm zu werden verspricht." Viele Städter in Russland besitzen solche kleinen, schlichten Häuser mit Garten auf dem Land, um dort ihre Wochenenden und Ferien zu verbringen.
Ob den Senioren Strafen drohen, wenn sie dennoch einfach so nach draußen gehen, sagte Sobjanin nicht. Er sagte ihnen hingegen 4000 Rubel (46 Euro) als Entschädigung zu, wenn sie sich an die Ausgangsbeschränkungen hielten. Junge Menschen rief der Politiker auf, allein lebenden Senioren zu helfen, den persönlichen Kontakt mit der Covid-19-Risikogruppe jedoch zu vermeiden.
In Russland wurden bislang 438 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, die meisten davon in der Hauptstadt Moskau, die mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern die größte Stadt des riesigen Landes ist. Ein infizierter Patient starb, nach Behördenangaben aber nicht am Coronavirus. Anders als viele andere Länder in Europa und Asien wurden in Russland bislang keine Ausgangsbeschränkungen beschlossen.
(Y.Leyard--DTZ)