IOC-Chef: Binnen vier Wochen Entscheidung über Verschiebung der Spiele in Tokio
Angesichts der Coronavirus-Pandemie will das Internationale Olympische Komitee (IOC) binnen vier Wochen über eine Verschiebung der für diesen Sommer geplanten Olympischen Spiele in Tokio entscheiden. Das kündigte IOC-Präsident Thomas Bach am Sonntag in einem Brief an die Sportler an und schloss zugleich eine vollständige Absage des sportlichen Großereignisses aus.
Das IOC habe Gespräche "mit allen Partnern" begonnen, um die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Sportler und die Olympischen Sommerspiele einzuschätzen, schrieb Bach. Dabei werde auch über eine Verschiebung der Spiele nachgedacht. Er sei "zuversichtlich, dass wir diese Gespräche in den kommenden vier Wochen abschließen", fügte der IOC-Präsident hinzu. In einer Erklärung teilte das IOC mit, ein vollständiger Verzicht auf die Spiele stehe "nicht auf der Agenda".
Zuletzt war der Druck auf das IOC gewachsen: Mehrere wichtige nationale Verbände in der ganzen Welt, darunter der mächtige US-Leichtathletikverband, forderten eine Verschiebung der Sommerspiele. Bach hatte am Freitag gesagt, dass es "verfrüht" sei, eine solch weitreichende Entscheidung zu treffen. Zahlreiche andere sportliche Großereignisse wie die für Juni/Juli geplante Fußball-Europameisterschaft wurden wegen der Corona-Krise hingegen schon verschoben.
Das IOC ließ mittlerweile allen Nationalen Olympischen Komitees (NOK) einen Fragenkatalog zur Corona-Krise zukommen. In dem Fragebogen mit dem Titel "Covid-19 und die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio" sollen die Nationalen Olympischen Komitees angeben, wie die Notfallregelungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie das Training und die Vorbereitung ihrer Athleten einschränken.
(N.Loginovsky--DTZ)