Deutsche Tageszeitung - Italien überholt China bei Zahl der Corona-Toten

Italien überholt China bei Zahl der Corona-Toten


Italien überholt China bei Zahl der Corona-Toten
Italien überholt China bei Zahl der Corona-Toten / Foto: ©

Italien hat China bei der Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus überholt. Mit 427 weiteren Todesfällen binnen 24 Stunden stieg die Zahl der Corona-Toten in Italien am Donnerstag auf 3405. Damit ist Italien nun das Land mit den meisten Corona-Todesopfern weltweit vor China mit nach Behördenangaben bisher 3245 Todesfällen. Europaweit stieg die Zahl der registrierten Infektionen auf mehr als 100.000.

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Italien hatte erst vor knapp einem Monat - am 22. Februar - die ersten zwei Todesopfer durch das neuartige Coronavirus registriert. Seither steigen die Zahlen ständig an, der Höhepunkt der Krise ist noch nicht erreicht.

Armeelastwagen lieferten am Donnerstag weitere Särge in die besonders betroffene Stadt Bergamo im Norden des Landes. Dort finden die Beerdigungen im Abstand von 30 Minuten statt, um Ansteckungen unter den Trauernden zu vermeiden. Bestattungsunternehmer mit Schutzmasken und Schutzanzügen bringen die Särge zu den Gräbern.

Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa starben in der nahegelegenen Stadt Como zwei weitere Ärzte an dem vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Damit stieg die Zahl der Todesopfer unter Medizinern auf 13.

Ministerpräsident Giuseppe Conte rief die Italiener auf, angesichts des Virus mit "Vernunft und größter Vorsicht" zu handeln. Die Regierung will die Ausgangssperre sowie die Schließung von Schulen und den meisten Geschäften verlängern. Erwogen wird selbst ein Verbot von Freizeitaktivitäten im Freien wie Joggen oder Spaziergänge.

Auch im Nachbarland Frankreich zeichnet sich eine Verlängerung der Ausgangssperre ab. Die Behörden registrierten dort inzwischen mehr als 9100 Infektionen und 264 Todesfälle. Die Gesundheitsbehörden rechnen mit einer möglichen Trendwende erst in "zwei bis vier Wochen". Alle Mittelmeerstrände wurden geschlossen.

Einen drastischen Anstieg bei den Todesfällen registrierte am Donnerstag auch Spanien: Dort stieg die Zahl der Toten durch das Coronavirus binnen 24 Stunden um fast 30 Prozent auf 767.

Die Zahl der in Europa registrierten Infektionen mit dem Coronavirus stieg bis Donnerstagabend auf 100.470, mehr als 41.000 davon in Italien. Europaweit starben laut Behörden mindestens 4752 Menschen an dem von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Die tatsächliche Zahl der Infektionen dürfte noch wesentlich höher liegen, da in vielen Ländern inzwischen nur noch Schwerkranke getestet werden.

Die Schweizer Behörden warnten vor einer "dramatischen" Lage im an Italien grenzenden Kanton Tessin. Dort sei das Gesundheitssystem inzwischen "nahe am Limit". Das Nachbarland Österreich verhängte unterdessen eine zweiwöchige Zwangsquarantäne für alle mit dem Flugzeug einreisenden Neuankömmlinge.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief derweil zur weltweiten Solidarität auf. Sollte sich das Coronavirus weiter ungehindert ausbreiten,"würde dies Millionen von Menschen töten", warnte er.

Die weltweite Solidarität angesichts des Virus sei nicht nur eine moralische Pflicht, sondern "in unser aller Interesse", mahnte der UN-Generalsekretär. Die "Gesundheitskatastrophe" erfordere ein koordiniertes weltweites Handeln. Es dürfe nicht sein, dass weiterhin jedes Land seine eigene Strategie gegen das Virus verfolge. Stattdessen sei ein abgestimmtes Handeln notwendig, das auch ärmeren und schlechter vorbereiteten Ländern helfe.

(O.Tatarinov--DTZ)

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