Polen öffnet wegen Stau an deutscher Grenze vier Übergänge
Wegen der massiven Staus in Brandenburg und Sachsen infolge der neuen Grenzkontrollen hat Polen vier Grenzübergänge geöffnet. Übergänge in Frankfurt an der Oder, Küstrin-Kiez, und Görlitz wurden für den Verkehr freigegeben, wie die Bundespolizei in Berlin am Mittwoch mitteilte. Ein weiterer Übergang in Guben wurde demnach ebenfalls freigegeben, aber wegen des zugelassenen Höchstgewichts nicht für Lastwagen und Busse.
Bis zum Mittag war der Stau in Sachsen noch 50 Kilometer lang – zehn Kilometer weniger als noch wenige Stunden zuvor. Die sächsische Polizei sperrte wegen der Staus zahlreiche Auffahrten an der Autobahn 4, wie sie mitteilte. Sie riet, die Autobahn ab Dresden zu meiden. Ein Versorgungszug des Deutschen Roten Kreuzes war demnach ebenfalls im Einsatz.
Auch in Brandenburg staute es sich auf der Autobahn 12 am Mittwochmorgen auf etwa 45 Kilometern. Ein AFP-Fotograf berichtete auch am Grenzübergang in Frankfurt an der Oder von chaotischen Zuständen und massenweise Autos. Einige Polen hätten keine Reisepässe dabei, was das Durchkommen weiter verzögere.
Nach eigenen Angaben will der polnische Grenzschutz mit der Öffnung der Grenzübergänge in Brandenburg und Sachsen die Situation entspannen und Wartezeiten verringern. Demnach betrug die Wartezeit in Jedrzychowice an der Autobahn 4 bei Görlitz am Mittwoch 30 Stunden, in Swiecko bei Frankfurt an der Oder mussten Fahrer demnach zehn Stunden Wartezeit einplanen.
Polen hatte am Sonntag wegen der Coronakrise die Grenze für Ausländer geschlossen. Wegen der Megastaus nahm Außenminister Heiko Maas (SPD) am Dienstag mit seinem polnischen Kollegen Jacek Czaputowicz Kontakt auf. Im Anschluss kündigte das Auswärtige Amt an, dass sich beide "um Entspannung" bemühten.
(W.Uljanov--DTZ)