Papst empfiehlt Familien unter Quarantäne "zärtliche Gesten" und Kuscheln
Papst Franziskus empfiehlt wegen des Coronavirus unter Quarantäne stehenden oder in freiwilliger Isolation lebenden Familien "zärtliche Gesten". Bei allem Bemühen um Hygiene und Abstand seien "zärtliche Gesten, Zuneigung, Mitgefühl" wichtig, sagte der Papst der italienischen Zeitung "La Repubblica" vom Mittwoch. Dazu gehörten zum Beispiel "eine warme Mahlzeit, ein Streicheln, Kuscheln, ein Telefonanruf".
Wichtig seien "die kleinen Dinge, die kleinen Aufmerksamkeiten gegenüber uns Nahestehenden, unseren Verwandten, unseren Freunden. Wir müssen verstehen, dass diese kleinen Dinge ein Schatz sind", erklärte Franziskus. Viele Familien nähmen die Mahlzeiten ein, "während die Eltern fernsehen und die Kinder auf ihre Handys gucken. Wie Mönche, die voneinander isoliert sind. Es gibt keinerlei Kommunikation", kritisierte das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Nachdem er längere Zeit an einer Erkältung gelitten hatte, hatte der Papst am Sonntag den Vatikan verlassen und war zu Fuß zur Kirche San Marcello al Corso gegangen. Dort befindet sich ein angeblich wundertätiges Kruzifix, das 1522 in einer Prozession durch Rom getragen wurde, um das Ende der Pest zu erbitten. "Ich habe den Herrn gebeten, die Epidemie zu stoppen: Herr, beende sie durch Deine Hand. Dafür habe ich gebetet", sagte er "La Republicca".
(Y.Ignatiev--DTZ)