Deutsche Tageszeitung - Gedenken an Jahrestag der Fukushima-Katastrophe im Zeichen des Coronavirus

Gedenken an Jahrestag der Fukushima-Katastrophe im Zeichen des Coronavirus


Gedenken an Jahrestag der Fukushima-Katastrophe im Zeichen des Coronavirus
Gedenken an Jahrestag der Fukushima-Katastrophe im Zeichen des Coronavirus / Foto: ©

Im Zeichen der Coronavirus-Epidemie hat Japan an die Atomkatastrophe von Fukushima vor neun Jahren erinnert. Die öffentliche Zeremonie im Nationaltheater in Tokio, an der außer Ministerpräsident Shinzo Abe und Mitglieder des Kaiserhauses auch Menschen aus der Katastrophenregion im Nordosten des Landes teilnehmen sollten, wurde abgesagt. Stattdessen legte Abe in einer kleinen Zeremonie an seinem Amtssitz einen Kranz nieder.

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Die Absage der großen Zeremonie bezeichnete Abe als äußerst bedauerlich, es sei aber wichtig, "jede mögliche Maßnahme zur Vorbeugung der Infektionen in unserem Land zu ergreifen". Der Regierungschef sprach den Hinterbliebenen der Katastrophenopfer vom 11. März 2011 sein Mitgefühl aus und erneuerte seine Zusage, die betroffenen Gebiete wieder aufzubauen. "Wir sollten es nicht zulassen, dass wertvolle Lehren aus der Katastrophe aus dem Gedächtnis schwinden", mahnte Abe.

In Fukushima hatte sich am 11. März 2011 in Folge eines schweren Erdbebens und eines Tsunamis das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 ereignet. Weil das Kühlsystem ausfiel, kam es in drei der sechs Reaktoren zur Kernschmelze. Das Gebiet in einem weiten Umkreis wurde radioaktiv verseucht, seine Dekontaminierung dürfte vier Jahrzehnte dauern.

Die Katastrophe verwandelte umliegende Orte in Geisterstädte. 18.500 Menschen starben durch das Erdbeben und den Tsunami oder gelten seither als vermisst.

Um 14.46 Uhr, dem Zeitpunkt, an dem sich vor neun Jahren das folgenschwere Beben in Japan ereignet hatte, gedachten die Menschen der Opfer mit einer Schweigeminute. Im Hibiya-Park in Tokio versammelten sich dazu einige Menschen, die meisten von ihnen trugen Atemschutzmasken.

Einer von ihnen, der 32-jährige Naoya Matsuoka, sagte, derzeit sei viel zu hören über die Gefahr einer Verbreitung des neuartigen Coronavirus durch größere Veranstaltungen. "Aber die Katastrophe ist etwas, das wir nicht vergessen dürfen. Deswegen bin ich hier."

In Japan wurden bislang 568 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, zwölf Infizierte starben. Wegen der Epidemie wurden Schulen geschlossen und zahlreiche Veranstaltungen wie Konzerte und Fußballspiele abgesagt oder verschoben. In Japan herrscht die Sorge, dass die Olympischen Sommerspiele in Tokio wegen der Coronavirus-Epidemie abgesagt oder verschoben werden könnten. Sie sollen vom 24. Juli bis zum 9. August ausgetragen werden.

(A.Stefanowych--DTZ)

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