Schlumpf-Rekord wegen Coronavirus-Epidemie in der Kritik
Ein Schlumpf-Rekord mit 3500 Teilnehmern in Frankreich ist wegen der Coronavirus-Epidemie in die Kritik geraten. Die Behörden des bretonischen Ortes Landerneau verteidigten am Dienstag das Treffen, zu dem am Wochenende tausende blau verkleidete und geschminkte Menschen zusammengeströmt waren. Sie stellten damit den bisherigen Schlumpf-Rekord aus Deutschland ein.
"Wir können doch nicht aufhören zu leben", sagte der Bürgermeister von Landerneau, Patrick Leclerc, zur Ausbreitung des Coronavirus in Frankreich, wo zuletzt mehr als 1400 Infizierte und 25 Todesfälle gezählt wurden. Er verwies darauf, dass der Ort mit 15.000 Einwohnern für den Schlumpf-Rekord alle Schutzvorschriften eingehalten habe.
Die französische Regierung hatte am Sonntagabend alle Versammlungen mit mehr als tausend Teilnehmern untersagt - also erst nach dem Schlumpf-Treffen. Dennoch empörten sich zahlreiche Franzosen über die Schlümpfe. Nutzer in den Online-Netzwerken nannten das Rekordtreffen "unverantwortlich". Sportevents und Konzerte würden abgesagt, aber Schlumpf-Fans dürften ausgelassen feiern, hieß es.
Auch im besonders stark betroffenen Italien griffen Medien das Treffen auf. Die Zeitung "Il secolo XIX" kritisierte, mit solchen Veranstaltungen stiegen auch in Frankreich "die Risiken einer Ansteckung deutlich".
Den bisherigen Schlumpf-Rekord hielt die baden-württembergische Gemeinde Lauchringen. Dort waren im Februar 2019 knapp 2800 Verkleidete zusammengekommen.
(O.Tatarinov--DTZ)