Sexualstrafprozess gegen schottischen Ex-Regierungschef Salmond hat begonnen
In Edinburgh hat der Strafprozess gegen den früheren Regierungschef und Vorsitzenden der Schottischen Nationalpartei (SNP), Alex Salmond, wegen mehrerer Sexualdelikte begonnen. Der 65-jährige erschien am Montag vor dem Schwurgericht in der schottischen Hauptstadt, ohne sich im Vorfeld der Verhandlung vor Journalisten zu äußern. Salmond wird unter anderem eine versuchte Vergewaltigung vorgeworfen.
Insgesamt ist Salmond wegen Sittlichkeitsvergehen in zwei Fällen, zehnfacher sexueller Nötigung, einer versuchten Vergewaltigung und einer sexuellen Nötigung mit Vergewaltigungsabsicht angeklagt. Sämtliche Taten soll er während seiner Amtszeit als Chef der schottischen Regionalregierung von 2007 bis 2014 begangen haben.
Laut Anklageschrift erfolgte die versuchte Vergewaltigung im Juni 2014 in Salmonds offiziellem Amtssitz in Edinburgh. Die anderen Delikte soll Salmond in einem Nachtclub und einem Restaurant begangen haben.
Der Prozess vor einem Richter und 15 Geschworenen ist für vier Wochen angesetzt. In der Vergangenheit hatte Salmond alle Anschuldigungen zurückgewiesen. "Ich bin jeglicher Kriminalität unschuldig", sagte er nach der Anklageerhebung im Januar vergangenen Jahres vor Journalisten. Er kündigte an, sich vor Gericht "bis zum äußersten" gegen die Vorwürfe zu verteidigen.
Journalisten können nur unter strengen Auflagen über den Strafprozess berichten. Damit soll eine Beeinflussung der Geschworenen außerhalb des Verfahrens verhindert werden. Die Geschworenen treffen ihr Urteil in einer Mehrheitsentscheidung.
Salmond ist verheiratet und war von 1990 bis 2014 Vorsitzender der SNP. Seither ist er als Moderator einer Talk-Sendung für den russischen Staatssender Russia Today tätig.
(N.Loginovsky--DTZ)