Japanischer Politiker entschuldigt sich für Atemschutzmasken-Auktionen
Der japanische Politiker Hiroyuki Morota hat sich für höchst umstrittene Atemschutzmasken-Auktionen inmitten der Coronavirus-Krise entschuldigt. Der Abgeordnete im Parlament der Präfektur Shizuoka und Inhaber eines Unternehmens sagte am Montag in einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz, er habe zwar keinen "ungerechtfertigten" Profit erzielt, seine Versteigerungen hätten jedoch zu einem unpassenden Zeitpunkt stattgefunden. Mit dem Verkauf der derzeit stark nachgefragten Atemschutzmasken hatte Morota mehr als 8,8 Millionen Yen (75.000 Euro) umgesetzt.
Morota sagte, er habe Packungen mit bis zu 2000 Atemschutzmasken für jeweils 34.000 bis 170.000 Yen versteigert. Laut örtlichen Medien gab er an, die Masken vor zehn Jahren zu einem Stückpreis von 15 Yen in China gekauft und seither in seinem Unternehmen gelagert zu haben.
"Es ist nicht so, dass ich ungerechtfertigte Gewinne erzielt habe", betonte Morota. "Aber als Abgeordneter des Parlaments der Präfektur empfinde ich eine moralische Verantwortung."
Als Konsequenz kündigte Morota seinen Rückzug als Chef seines Unternehmens an. Den Vorstandsposten übergab er seiner Frau. Auch eine Spende in Höhe seiner erzielten Gewinne ziehe er in Erwägung, sagte Morota. Abgeordneter im Parlament will er trotz der Affäre bleiben.
An Morotas Auktionen hatte es zuvor heftige Kritik gegeben. Japanische Internetnutzer beklagen in der Coronavirus-Krise Engpässe bei der Versorgung mit Atemschutzmasken. Die Regierung in Tokio hatte Internetdienste, die Auktionen anbieten, aufgerufen, Händler für derzeit stark nachgefragte Produkte wie Atemschutzmasken oder Desinfektionsmittel nicht zuzulassen.
(A.Nikiforov--DTZ)