Berichte: Nordkorea entlässt mehr als 3600 Menschen aus Corona-Quarantäne
Nordkorea hat laut Medienberichten tausende Menschen aus der Coronavirus-Quarantäne entlassen. Es seien 3650 in den Provinzen Kangwon und Chagang isolierte Menschen entlassen worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Sonntag unter Berufung auf den staatlichen Rundfunk Nordkoreas. Das kommunistische Land hat bislang noch keinen Fall einer Ansteckung mit dem Coronavirus gemeldet, angesichts der Epidemie in den Nachbarländern China und Südkorea aber drastische Schutzmaßnahmen ergriffen.
Am Freitag hatte die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA gemeldet, 221 der 380 Ausländer, die wegen des Coronavirus unter "strenger medizinischer Aufsicht" standen, seien aus der Quarantäne entlassen worden. An den Isolationsbedingungen für die Ausländer hatte es massive Kritik gegeben; der russische Botschafter hatte von gravierenden Einschränkungen gesprochen, die er "moralisch verwerflich" nannte. Die Entlassung der 3650 isolierten Menschen in Kangwon und Chagang erfolgte den Angaben zufolge bereits am Donnerstag.
Nach Angaben der Regierung in Pjöngjang gibt es in Nordkorea zwar keinen einzigen Coronavirus-Infektionsfall. Als Schutzmaßnahme hat das Land jedoch seine ohnehin geringen Verbindungen zum Rest der Welt gekappt. So wurden sämtliche internationalen Zug- und Flugverbindungen ausgesetzt. Hunderte Ausländer wurden unter Quarantäne gestellt.
Nordkorea hat sowohl eine Grenze zu China, wo das neuartige Virus im Dezember seinen Ausgang nahm und zu Südkorea, das mit mehr als 7100 bestätigten Coronavirus-Fällen nach China der größte Infektionsherd weltweit ist. In einem persönlichen Brief an den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Donnerstag sein Mitgefühl angesichts des Coronavirus-Ausbruchs im Nachbarland erklärt.
(W.Uljanov--DTZ)