Deutsche Tageszeitung - Jugendbuchautorin Gudrun Pausewang mit 91 Jahren gestorben

Jugendbuchautorin Gudrun Pausewang mit 91 Jahren gestorben


Jugendbuchautorin Gudrun Pausewang mit 91 Jahren gestorben
Jugendbuchautorin Gudrun Pausewang mit 91 Jahren gestorben / Foto: ©

Die vielfach ausgezeichnete Jugendbuchschriftstellerin Gudrun Pausewang ist tot. Sie starb am Donnerstagabend im Alter von 91 Jahren in ihrem Altersruhesitz im bayerischen Bamberg, wie ihr Verlag Ravensburger am Freitag mitteilte. Die bis ans Ende ihres Lebens schriftstellerisch tätige Pausewang war insbesondere für ihre Kinder- und Jugendliteratur bekannt, die sich mit ernsten und gesellschaftspolitischen Themen befassen.

Textgröße ändern:

Zu ihren erfolgreichsten und meistdiskutierten Werken gehören die in den 80er Jahren erschienenen Jugendbücher "Die letzten Kinder von Schewenborn" und "Die Wolke". In "Die letzten Kinder von Schewenborn" beschrieb sie die Folgen eines Atomkriegs, in "Die Wolke" das Geschehen nach einem Super-GAU in einem deutschen Atomkraftwerk Beide Bücher wurden zu viel gelesener Schulliteratur.

Pausewang habe zeitlebens daran geglaubt, etwas in der Gesellschaft ändern zu können, erklärte ihr Verlag. Sie habe stets für ihre Überzeugungen eingestanden, ihre Werke hätten an Aktualität bis heute nichts verloren. "Ihre von Überzeugung und Ernsthaftigkeit geprägten Bücher haben viele aufgerüttelt und zum Nachdenken motiviert", betonte Ravensburger-Verlegerin Anuschka Albertz.

Pausewang kam laut Verlag 1928 als ältestes von sechs Geschwistern im damaligen Ostböhmen zur Welt, ihr Vater fiel als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende floh sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in den Westen. Sie war Lehrerin und unterrichtete noch bis 1989, zuletzt an einer hessischen Grundschule. Zwischendurch arbeitete sie viele Jahre lang im Auslandsschuldienst in Südamerika. Dabei bereiste sie den Kontinent intensiv.

Die Erfahrungen, die sie in Südamerika machte, flossen ebenfalls in ihre Bücher ein - so etwa in "Die Not der Familie Caldera". Für ihr schriftstellerisches Schaffen wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ein Höhepunkt dabei war die Verleihung eines Sonderpreises für ihr Lebenswerk bei der Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises 2017.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Hinrichtung von autistischem Mann in Texas ausgesetzt - Mann in Alabama hingerichtet

Die Justiz im US-Bundesstaat Texas hat in letzter Minute die Hinrichtung eines autistischen Mannes ausgesetzt. Die Vollstreckung des Todesurteils gegen den 57-jährigen Robert Roberson werde aufgeschoben, damit er vor einem Parlamentsausschuss aussagen könne, entschied der Oberste Gerichtshof von Texas am Donnerstagabend.

Millionenbetrug mit Luxuspfandhaus in Hamburg: Razzien bei vier Verdächtigen

Vier mutmaßliche Betrüger sollen in Hamburg insgesamt rund 14 Millionen Euro für den angeblichen Betrieb eines Pfandleihhauses für Luxusgüter ergaunert haben. Nach Angaben der Hamburger Polizei vom Donnerstag rückten Beamte nach monatelangen Ermittlungen am Dienstag zu Durchsuchungen bei den Verdächtigen im Alter zwischen 39 und 59 Jahren an. Zwei Beschuldigte wurden festgenommen.

Polizist schießt psychisch auffälligen Mann in Bayern an

Ein Polizeibeamter hat einen 27-Jährigen im bayerischen Pentling im Landkreis Regensburg angeschossen. Der Mann sei psychisch auffällig gewesen, weshalb die Rettungskräfte am frühen Donnerstagmorgen alarmiert worden seien, teile die Polizei in Regensburg mit. Als die Polizisten eintrafen, habe der 27-Jährige einen Schuss mit einer Schreckschusswaffe in unbekannte Richtung abgegeben. Außerdem habe er sich selbst am Hals verletzt, vermutlich mit einem Messer.

Nachbar mit Gehstockmesser erstochen: Viereinhalb Jahre Haft in Hannover

Weil er sturzbetrunken seinen Nachbarn mit einem Gehstockmesser erstach, ist ein 78-Jähriger vom Landgericht Hannover wegen Totschlags verurteilt worden. Der Angeklagte erhielt eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag mitteilte. Da der Angeklagte bei der Tat erheblich alkoholisiert war, musste die Strafe demnach gemildert werden.

Textgröße ändern: