Archäologen legen Überreste einer byzantinischen Kirche in Israel frei
In Israel haben Archäologen die Überreste einer byzantinischen Kirche aus dem sechsten Jahrhundert nach Christus freigelegt. Es gebe in Israel nur wenige vergleichbare Kirchen mit einer vollständig erhaltenen Krypta, sagte der Ausgrabungsleiters Benjamin Storchan am Mittwoch. Die Archäologen fanden in der Kirche, die einem unbekannten "glorreichen Märtyrer" gewidmet war, zudem aufwändige Mosaiken.
Das etwa 1500 Quadratmeter große Gelände war bei Ausgrabungen in der Stadt Bet Shemesh westlich von Jerusalem entdeckt worden. Zu den großen Entdeckungen gehört nach Angaben der Archäologen zudem die ihrer Einschätzung nach "vollständigste Sammlung byzantinischer Gläser und Lampen, die je am gleichen Ort in Israel gefunden wurde". Die Größe der Kirche und die Inschriften deuteten auf die Bedeutung des Märtyrers hin, dem das Gebäude gewidmet war, sagte Storchan.
Der Bau der Kirche erfolgte nach Angaben der israelischen Altertümerbehörde weitestgehend unter der Herrschaft des römischen Kaisers Justinian, der zwischen 527 und 565 nach Christus regierte. Unter Kaiser Tiberius Konstantinus sei eine weitere Kapelle angebaut worden. Nach Einschätzungen des Jerusalemer Bibelland-Museum war die Kirche des "glorreichen Märtyrers" aufgrund ihrer Lage in der Nähe von Jerusalem womöglich ein wichtiger Wallfahrtsort für Christen auf dem Weg in die heilige Stadt.
(W.Uljanov--DTZ)