Razzia in drei Bundesländern gegen Abrechnungsbetrug in der Pflege
Mit Razzien in drei Bundesländern hat die Polizei mutmaßliche Abrechnungsbetrüger in der Pflegebranche ins Visier genommen: Ermittler in Berlin, Hessen und Bayern hätten am Dienstag insgesamt neun Objekte durchsucht und drei Menschen festgenommen, teilte die Berliner Polizei mit. Bei den Festgenommenen handle es sich um die Geschäftsführer beziehungsweise Gesellschafter der Pflegedienste. Die bisherigen Ermittlungen hätten einen mutmaßlichen Schaden von etwa 6,3 Millionen Euro ergeben.
Die Beschuldigten sollen seit Anfang 2017 nicht qualifizierte Mitarbeiter als Intensivpflegekräfte eingesetzt haben. Dabei sei es insbesondere um die Betreuung von Beatmungspatienten gegangen, deren Betreuung äußerst komplex sei. Die Kosten für die monatliche Betreuung eines Patienten lägen durchschnittlich bei 20.000 Euro im Monat, erklärte die Polizei.
Im vorliegenden Fall sollen nicht qualifizierte Arbeitskräfte vornehmlich aus Osteuropa - insbesondere aus der Slowakei - gewonnen und unter Verwendung gefälschter Qualifikationsbescheinigungen im Schichtsystem der Pflegedienste eingesetzt worden sein.
(W.Budayev--DTZ)