Prozess um Mord an 87-Jähriger in thüringischem Jena
In Thüringen hat ein Prozess um den Mord an einer 87-jährigen Frau in Jena begonnen. Zum Auftakt vor dem Landgericht Gera schwieg der Angeklagte am Montag, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Die Anklage wirft dem 24-Jährigen vor, seine Wohnungsnachbarin im Januar aus Habgier erschlagen zu haben. Die Leiche wurde zwei Tage später versteckt in einem Rollkoffer in der Kellerbox der Frau gefunden.
Der Angeklagte sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft soll er mit massiver stumpfer Gewalt gegen Kopf, Hals und Brustkorb sowie weitere Körperteile der Frau vorgegangen sein und ihr eine Stichverletzung im Bein zugefügt haben. Nach dem Tod der Rentnerin soll er mit einer gefälschten Überweisung versucht haben, an 7000 Euro vom Konto der Frau zu gelangen.
Der Angeklagte kam demnach im Jahr 2011 als unbegleiteter Minderjähriger aus Afghanistan nach Deutschland und lebte zunächst in einem Kinderheim. Seit 2014 wohnte er in dem Mehrfamilienhaus in Jena, wo er zu der 87-jährigen Nachbarin eine gute Beziehung gepflegt haben soll. Die Frau habe ihn auch mit kleineren Geldbeträgen unterstützt, die von ihm erbetenen 7000 Euro habe sie allerdings abgelehnt. Der Prozess soll etwa bis Januar dauern.
(P.Vasilyevsky--DTZ)