Booker-Literaturpreis geht an Margaret Atwood und Bernardine Evaristo
Die Schriftstellerinnen Margaret Atwood und Bernardine Evaristo teilen sich in diesem Jahr den renommierten britischen Booker-Literaturpreis. Die 79-jährige Kanadierin Atwood wurde am Montag für ihren Roman "Die Zeuginnen" geehrt, die Fortsetzung ihrer verfilmten Erfolgs-Dystopie "The Handmaid’s Tale" (Der Report der Magd). Die britisch-nigerianische Schriftstellerin Evaristo erhielt den Booker Prize für ihren Roman "Girl, Woman, Other". Beide teilen sich das Preisgeld von umgerechnet 60.000 Euro.
Atwood wurde bereits zum zweiten Mal mit dem wichtigsten britischen Literaturpreis ausgezeichnet: Die Kanadierin hatten den Booker Preis im Jahr 2000 für ihren Historien-Roman "Die blinde Mörderin" erhalten.
Bei der Preisverleihung in der Londoner Gildhall zeigte sich die 79-Jährige am Montag überrascht über die erneute Ehrung. "Ich hätte gedacht, ich wäre zu alt." Atwood, die einen Anstecker der Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion trug, hielt bei der Zeremonie den Arm Evaristos in die Höhe: "Ich brauche die Aufmerksamkeit nicht, deswegen bin ich sehr froh, dass du welche bekommst."
Evaristo sagte, es sei unglaublich, den Preis mit der "Legende" Atwood zu teilen. "Ich bin die erste schwarze Frau, die diesen Preis gewinnt", fügte die 60-Jährige hinzu.
Der vor 50 Jahren ins Leben gerufene Booker Prize war bislang erst zwei Mal an zwei Bücher gleichzeitig verliehen worden: 1974 und 1997. Eigentlich sollte durch eine Regeländerung eine solche Doppelauszeichnung ausgeschlossen werden. Jury-Präsident Peter Florence sagte aber, beide Romane hätten den Preis verdient. Mit dem Booker Prize soll der beste englischsprachige Roman des Jahres ausgezeichnet werden, der in Großbritannien oder Irland veröffentlicht wurde.
(A.Nikiforov--DTZ)