Dresdner Staatsanwaltschaft beschlagnahmt 36 exotische Kakadus und Papageien
Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat bei einer sogenannten Vermögensabschöpfung bei Ermittlungen wegen Betrugs und anderer Wirtschaftsdelikte 36 teure Kakadus und Papageien beschlagnahmt. Der Gesamtwert der Tiere belaufe sich auf mindestens 100.000 Euro, wie die Behörde am Freitag in der sächsischen Hauptstadt mitteilte. Die bei Sammlern beliebten exotischen Vögel sollen nun ausnahmsweise "notveräußert" werden, damit sie so schnell wie möglich artgerecht untergebracht werden.
Verstöße gegen das Artenschutzgesetz lägen nicht vor, betonte die Staatsanwaltschaft. Die Tiere stammten aus Zuchten und seien alle gemeldet gewesen. Die Vermögensabschöpfung richtete sich gegen einen Bauunternehmer, der mehrere Bauherren um insgesamt fast 460.000 Euro geschädigt haben soll. Er nahm Geld, ohne die versprochenen Arbeiten auszuführen. Die Maßnahmen fanden demnach schon am 1. Oktober statt.
Bei Vermögensabschöpfungen sollen durch mutmaßliche kriminelle Taten erwirtschaftete Gelder vorläufig gesichert werden. Kommt es später zu einer rechtskräftigen Verurteilung, kämen diese den Geschädigten zu Gute. Bei ihrem Zugriff beschlagnahmten die Beamten auch ein Auto. Ein Papageienexperte des Umweltamts und ein Zoofachmann nahmen daran teil, hieß es. Der Beschuldigte sitzt demnach in Untersuchungshaft.
(N.Loginovsky--DTZ)