Elefanten-Drama in thailändischem Nationalpark schlimmer als zunächst bekannt
Das Elefanten-Drama in einem thailändischen Nationalpark ist schlimmer verlaufen als zunächst bekannt: Insgesamt seien elf Elefanten in einen Wasserfall hinabgestürzt und ertrunken, teilte Umweltminister Varawut Silpaarcha am Mittwoch mit. Am Wochenende war die Zahl der umgekommenen Dickhäuter mit sechs angegeben worden, die übrigen fünf wurden inzwischen mit Hilfe von Drohneneinsätzen entdeckt. Die Verwaltung des Khao-Yai-Nationalparks verstärkte wegen des Unglücks Absperrungen, mit denen andere Elefanten von Gefahrenstellen ferngehalten werden sollen.
Das Drama wurde den Erkenntnissen der Behörden zufolge dadurch ausgelöst, dass erwachsene Elefanten einem Elefanten-Kalb zu Hilfe kommen wollten, das von einer Klippe gestürzt war. "Manchmal, wenn Junge fallen, ist es nur natürlich, dass die Älteren versuchen, ihnen zur Hilfe zu kommen", sagte Minister Varawut über das Sozialverhalten der Elefanten, das bisweilen tragische Konsequenzen haben kann. Die Parkverwaltung ging dem Verdacht nach, dass die Elefanten durch eine Dürreperiode veranlasst wurden, an einer ungewohnten Stelle Trinkwasser zu suchen.
Zwei Elefanten waren von Wildhütern gerettet worden, die nachts "Hilferufe" gehört hatten. Sie warfen den beiden Elefanten, die auf einer Klippe am Rande des Abgrunds standen, energiereiche Nahrung zu. So konnten sie den Abhang zurück in den Wald hochklettern. Nach ihrer Rettung wirkten die beiden Elefanten zunächst sehr verstört, inzwischen seien sie aber wieder "gesund und munter", sagte der Minister.
Elefanten werden in Thailand traditionell verehrt. Ihr Lebensraum schrumpft jedoch durch Abholzung. Derzeit leben in dem südostasiatischen Land nur noch einige tausend Elefanten in freier Wildbahn.
(A.Nikiforov--DTZ)