Hessen erklärt Firmenarchiv der Deutschen Bank zum national wertvollen Kulturgut
Das Land Hessen hat zentrale Bestände des Firmenarchivs der Deutschen Bank in sein Verzeichnis national wertvoller Kulturgüter aufgenommen. Die Dokumente ermöglichten einen umfassenden Blick in die Geschichte eines der wichtigsten Kreditinstitute des Landes der vergangenen 150 Jahre, teilte das Wissenschaftsministerium in Wiesbaden am Montag mit. Durch den Eintrag in das Verzeichnis wird etwa untersagt, die Bestände ins Ausland zu bringen.
Jedes deutsche Bundesland führt eine solche Liste. In Hessen befinden sich darauf nach Angaben des Ministeriums unter anderem bereits die historischen Archive der Chemie- und Pharmafirmen Merck sowie Hoechst.
In den Beständen der Deutschen Bank befinden sich demnach zahlreiche Dokumente zu politisch und gesellschaftlich relevanten Themen, etwa der Enteignung jüdischer Geschäftsleute während der NS-Zeit oder der Finanzierung einer Eisenbahnstrecke zwischen Istanbul und Bagdad vor dem Ersten Weltkrieg im früheren Osmanischen Reich. Diese sogenannte Bagdadbahn vergrößerte die geopolitischen Spannungen zwischen dem Deutschen Reich und konkurrierenden Großmächten wie Großbritannien.
(W.Uljanov--DTZ)