Legendärer britischer Schlagzeuger Ginger Baker gestorben
Der legendäre britische Drummer Ginger Baker ist im Alter 80 Jahren gestorben. Baker sei "heute morgen friedlich im Krankenhaus gestorben", hieß es in einer am Sonntag auf seinem Twitter-Account veröffentlichten Mitteilung. Baker gehörte 1966 zu den Gründungsmitgliedern der Band Cream, in der er mit dem Gitarristen Eric Clapton und dem Bassisten und Sänger Jack Bruce zusammenspielte. Cream verkaufte in gut zwei Jahren 35 Millionen Platten, für "Wheels of Fire" erhielt sie als erste Band überhaupt eine Platin-Schallplatte.
Ginger Baker ging als einer der größten Schlagzeuger in die Geschichte der britischen Rock-Musik ein, ähnlich wie Charlie Watts von den Rolling Stones. Er habe dazu beigetragen, dass die Drummer von "einfachen Zeitzählern zu vollwertigen musikalischen Persönlichkeiten wurden", urteilte der Musikkritiker Neil McCormick. Ex-Beatle Paul McCartney twitterte, Baker sei nicht nur ein großartiger Schlagzeuger, sondern auch ein "wunderbarer und wilder Typ" gewesen.
Baker wurde 1939 in Lewisham im Südwesten Londons geboren. Er wollte zunächst Profi-Radsportler werden, gab dies aber nach einem Unfall auf. In der Musik fiel Baker durch seine cholerischen Anfälle - etwa in Streitigkeiten mit dem Bassisten Bruce - und durch seine ungewöhnlich langen Soli auf. Nach der Auflösung von Cream 1968 wirkte Baker in der kurzlebigen Gruppe Blind Faith mit, danach gründete er seine eigene Band, die Ginger Baker’s Air Force. Mit der Zeit weitete Baker sein musikalisches Repertoire auf Rythm’n Blues, Folk und afrikanische Percussion aus. Noch im Mai 2005 lockte er ein enthusiastisches Publikum zu vier Konzerten in die Londoner Royal Albert Hall.
(Y.Ignatiev--DTZ)