Leipziger Oberbürgermeister Jung nennt schwere Brandstiftung "Terroranschlag"
Nach einer schweren Brandstiftung auf einer Baustelle in Leipzig in der Nacht zum Tag der Deutschen Einheit hat Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) die Tat als "Terroranschlag" bezeichnet. "Wir sind konfrontiert mit einer massiven Gewalttat, bei der die Täter kaltblütig ohne Rücksicht auf das Leben der Nachbarn gehandelt haben", erklärte er am Donnerstag. "Dies ist ein Terroranschlag, auf den der Staat mit ganzer Konsequenz antworten muss."
Unbekannte hatten nach Einschätzung der Polizei in der Nacht auf der Baustelle des ehemaligen Technischen Rathauses in Leipzig drei Baukräne angezündet. Zwei Kräne brannten vollständig aus, der dritte wurde schwer beschädigt. Zudem wurden an einem Bagger Brandspuren entdeckt. Während des Brands sei es zu mehreren Explosionen und Verpuffungen gekommen, berichtete die Polizei. Der Schaden belaufe sich auf mehrere Millionen Euro.
Wegen starker Rauchentwicklung mussten 40 Menschen ihre Wohnungen vorübergehend verlassen, eine Gartenanlage wurde gesperrt. Die Polizei ging nach ersten Bewertungen von Brandstiftung an den Kränen und versuchter Bandstiftung an dem Bagger aus. Da eine politische Motivation nicht ausgeschlossen wurde, übernahm das polizeiliche Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum des sächsischen Landeskriminalamts die weiteren Ermittlungen.
Ein politisch motivierter Hintergrund der Tat sei "insbesondere am heutigen Datum, dem Tag der Deutschen Einheit", nicht auszuschließen, erklärte der Leiter der Abteilung Staatsschutz beim Landeskriminalamt, Dirk Münster. Unabhängig davon werde "in alle denkbaren Richtungen ermittelt". Auf der Baustelle wird ein Gebäude zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut. Die Ermittler baten mögliche Zeugen des Geschehens, sich zu melden.
(P.Vasilyevsky--DTZ)