Berlin: Der Staat greift durch - Lebenslange Haftstrafen für Hells Angels
Fast fünf Jahre nach dem Beginn eines Mordprozesses gegen zehn Mitglieder der Rockergruppe Hells Angels hat das Berliner Landgericht lange Haftstrafen verhängt. Acht Angeklagte wurden am Dienstag wegen gemeinschaftlichen Mordes beziehungsweise Anstiftung zum Mord zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht folgte damit in ihren Fällen dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Am 10. Januar 2014 sollen insgesamt 13 Männer ein Wettbüro in Berlin-Reinickendorf gestürmt haben, einer von ihnen soll einen 26-Jährigen gezielt erschossen haben. Die Tat dauerte nur 25 Sekunden. Die Anklage forderte in acht Fällen lebenslange Haft - unter anderem für den Chef der Gruppierung, der zu dem Mord angestiftet haben soll. Der Prozess lief seit November 2014.
Ein weiterer Angeklagter leistete im Lauf des Prozesses Aufklärungshilfe. Er wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt - zwei Jahre mehr als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Im Fall des zehnten Angeklagten sah die Staatsanwaltschaft keinen Tatnachweis für Mord und forderte zwei Jahre Haft - das Gericht blieb mit seinem Urteil am Dienstag knapp darunter. (A.Stefanowych--DTZ)