Erster Herbststurm des Jahres sorgt für Unfälle und Störungen im Bahnverkehr
Der erste Herbststurm des Jahres hat in Deutschland zu Behinderungen und Schäden geführt. In Norddeutschland stellte die Bahn wegen umgestürzter Bäume am Montag vorübergehend weitgehend den Fernverkehr ein. Auf einer Landstraße bei Wittenberg in Sachsen-Anhalt starb ein Autofahrer, weil ein Baum auf sein Fahrzeug fiel.
Nach Angaben der Bahn waren wegen der Auswirkungen von Sturmtief "Mortimer" wichtige Fernstrecken etwa zwischen Hamburg und Berlin, zwischen Hannover und Berlin sowie zwischen Hamburg, Hannover und Göttingen gesperrt. Bis Montagmittag lief der Verkehr aber wieder, es kam laut Unternehmen lediglich noch zu Verspätungen. Außerdem wurden die Bahnhöfe Braunschweig und Hildesheim nicht angefahren.
Laut einer Sprecherin der Bahn fuhr ein ICE am Montagvormittag bei Wolfsburg gegen einen umgestürzten Baum und blieb liegen. Die etwa 250 Passagiere an Bord blieben unverletzt. Sie wurden mit Bussen zum Bahnhof in Wolfsburg gebracht. Die Frontscheibe des ICE wurde dabei beschädigt. Berichte, wonach der Lokführer leicht verletzt worden sein soll, konnte die Bahnsprecherin nicht bestätigen.
Wie die Polizei in Dessau-Roßlau mitteilte, fuhr der 41-jährige Autofahrer am Montagmorgen zwischen Nudersdorf und Straach, als er mit seinem Auto unter einen sturmbedingt umstürzenden Baum geriet. Er wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und von Rettungskräften aus dem Wrack befreit, starb aber trotz aller Bemühungen noch vor Ort.
Der erste Herbststurm des Jahres erreicht nach Informationen des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in der Spitze auch orkanartige Böen von etwa hundert Stundenkilometern. Das Tief zog über den Norden und Osten Deutschlands. Parks und Zoos blieben vorsichtshalber geschlossen. Bis Montagabend sollte der Wind aber wieder abflauen.
An etlichen Orten stürzten Bäume um, mehrfach beschädigten sie auch Autos. Begleitet wurde "Mortimer" zudem von starken Regenfällen. Im nordrhein-westfälischen Dortmund retteten Feuerwehrleute in der Nacht zu Montag mehr als 300 Schafe vor dem Ertrinken. Starkregen hatte nach Angaben der Retter ihre Weide an einem Hang überflutet.
330 Tiere wurden gerettet, für 20 Schafe kam aber jede Hilfe zu spät. Der Einsatz wurde laut Feuerwehr dadurch erschwert, dass die Wolle der Schafe durch den Regen mit Wasser vollgesogen war. Dadurch wogen die Tiere deutlich mehr. Insgesamt waren rund 120 Helfer im Einsatz.
(A.Nikiforov--DTZ)