IPCC-Bericht warnt vor jährlichen Wetterkatastrophen in Millionenstädten ab 2050
Der Weltklimarat IPCC warnt in seinem neuen Bericht vor deutlich häufigeren gefährlichen Wetterextremen in Millionenstädten. Da sich der Anstieg der Meeresspiegel als Folge des Klimawandels beschleunige, würden "zahlreiche" große Küstenstädte wie auch kleine Inseln ab dem Jahr 2050 jährlich Wetterextreme wie etwa Überschwemmungen erleben, heißt es in dem Bericht zu den Ozeanen und weltweiten Schnee- und Eisflächen, den der IPCC am Mittwoch in Monaco vorstellte.
Dies gelte selbst dann, wenn die gefährlichen Treibhausgasemissionen zurückgefahren würden, hieß es weiter. Auch die Heftigkeit von Zyklonen, Hurrikans und Taifunen werde zunehmen, so dass künftig Wirbelstürme der höchsten Kategorien 4 und 5 immer häufiger wüteten.
Bis Mitte des Jahrhunderts werde die Zahl der Bewohner niedrig gelegener Küstengebiete auf mehr als eine Milliarde Menschen steigen, hieß es weiter. Sie seien von den Auswirkungen der Erderwärmung besonders stark bedroht.
Die Meeresspiegel stiegen dem IPCC-Bericht zufolge seit Beginn des 21. Jahrhunderts zweieinhalb Mal so schnell wie im 20. Jahrhundert. Wegen des Abschmelzes der Eisschilde werde sich diese Entwicklung bis zum Jahr 2100 noch beschleunigen.
Wenn die internationale Gemeinschaft die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenze, werde der Meeresspiegelanstieg bis zum Jahr 2300 einen Meter betragen. Wenn die klimaschädlichen CO2-Emissionen hingegen nicht zurückgefahren würden, drohe ein Anstieg um mehrere Meter.
Durch den Bau von Schutzanlagen wie Dämmen könne die Überschwemmungsgefahr um das Hundert- bis Tausendfache verringert werden, führen die IPCC-Experten aus. Solche Maßnahmen würden allerdings "Dutzende bis hunderte Milliarden Dollar pro Jahr" verschlingen.
Damit könnten zwar Städte wie New York oder Amsterdam geschützt werden, für Flussdeltaregionen und ländliche Regionen in Entwicklungsländern seien solche Schutzmaßnahmen aber schlicht unbezahlbar.
Der Weltklimarat wertet für die Politik zahlreiche wissenschaftliche Studien zum Klimawandel aus. Am Dienstag hatten die 195 Mitgliedstaaten des Gremiums den Bericht abgesegnet.
(A.Stefanowych--DTZ)