Junger Panther nach Rettung aus französischem Zoo gestohlen
Sie ist wohl Frankreichs derzeit begehrteste Katze: Ein in der nordfranzösischen Kleinstadt Armentières gefangener Panther ist aus der neuen Bleibe gestohlen worden, in die er nach seiner Rettung vergangene Woche gebracht worden war. Die Raubkatze soll in der Nacht von Montag auf Dienstag aus dem Zoo in Mauberge nahe der belgischen Grenze entwendet worden sein, bestätigte der Bürgermeister der Stadt, Arnau Decagny, am Dienstag. "Das Tier war das einzige Ziel", sagte er weiter.
Das schwarze Raubtier hatte vergangenen Mittwoch in Armentières für erhebliches Aufsehen gesorgt, als es auf Hausdächern herumschlich. Nachdem der Panther mit einem Betäubungspfeil in einen Narkoseschlaf versetzt wurde, brachten die Behörden das Tier in den Zoo nach Mauberge. Von dort aus sollte er an diesem Mittwoch in eine Einrichtung verlegt werden, die sich auf die Aufnahme von Wildtieren spezialisiert hat.
Der Panther ist nach Angaben von Bürgermeister Decagny "zehn bis elf Monaten" alt und wiegt zwischen "25 und 30 Kilogramm". Die Zoopfleger seien sehr besorgt um den Gesundheitszustand des jungen Tieres, den sie als "ziemlich anfällig" bezeichnen, weil es noch nicht kräftig genug sei. Die Stadtverwaltung habe Anzeige erstattet. Es wurde "erheblicher Aufwand" betrieben, um Schlösser zu knacken und die Sicherheitssysteme zu umgehen, sagte der Bürgermeister.
Der Besitzer des Panthers soll mittlerweile identifiziert worden sein, gaben die Behörden am Dienstag bekannt. Er sei geflohen, wohl aus Angst vor einer Anklage wegen illegalem Besitzes eines Wildtieres. Ihm droht eine Strafe von bis zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldbuße von 15.000 Euro wegen Gefährdung der Öffentlichkeit.
Der Besitz wilder Tiere oder vom Aussterben bedrohter Arten ist in Frankreich genehmigungspflichtig. Es werden jedoch immer wieder Fälle aufgedeckt, in denen Tiere illegal gehalten werden. So wurden etwa schon Schlangen und kleine Löwen in Privatbesitz entdeckt. Die Behörden werden in manchen Fällen aufmerksam, wenn die Tiere im Internet zum Verkauf angeboten werden.
(A.Nikiforov--DTZ)