Acht Säuglinge bei nächtlichem Brand in algerischer Mutter-Kind-Klinik gestorben
Acht tote Säuglinge - Das ist die schreckliche Bilanz eines Brandes in einer Mutter-Kind-Klinik im Osten Algeriens. Die Babys seien in der Nacht zum Dienstag teils an Verbrennungen, teils an Rauchvergiftungen gestorben, teilte der algerische Zivilschutz mit. Elf Babys, 107 Frauen und 28 Beschäftigte hätten vor den Flammen in einem Krankenhaus in Oued Souf in Sicherheit gebracht werden können.
Das Feuer war laut Zivilschutz gegen 03.50 Uhr Ortszeit (04.50 Uhr MESZ) ausgebrochen. Dutzende Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Das algerische Staatsfernsehen berichtete, vorläufigen Ermittlungen zufolge sei der Brand durch einen Kurzschluss in einem Anti-Mücken-Gerät verursacht worden. Von offizieller Seite wurde diese Angabe nicht bestätigt.
Im Fernsehen wurden Bilder der ausgebrannten Krankenhauszimmer der Babys gezeigt. Wie im Privatsender Ennahar TV zu sehen war, versammelten sich vor dem Krankenhaus Einwohner von Oued Souf, um ihrem Ärger über die Brandkatastrophe Luft zu machen. Ein Ennahar-TV-Moderator verlas die Erklärung vom Vater von zwei der getöteten Säuglinge: "Sieben Monate nach unserer Hochzeit hat meine Frau in der Nacht Zwillinge zur Welt gebracht, die am frühen Morgen gestorben sind."
In der selben Mutter-Kind-Klinik hatte bereits im Mai 2018 ein Brand schwere Schäden angerichtet. Todesopfer gab es damals aber nicht.
Algeriens Regierungschef Noureddine Bedoui ordnete nach Angaben des Staatsfernsehens eine Untersuchung des neuerlichen Brandes an und schickte Gesundheitsminister Mohamed Miraoui zum Unglücksort. Der Premierminister wie auch Übergangspräsident Abdelkader Bensalah sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus.
Als Konsequenz aus dem Vorfall wurden nach Angaben des Staatsfernsehens der Chef der örtlichen Gesundheitsbehörde, der Klinikchef sowie Aufsichtspersonal des Krankenhauses suspendiert. Die Staatsanwaltschaft von Oued Souf leitete Ermittlungen ein, wie die Nachrichtenagentur APS berichtete.
(A.Stefanowych--DTZ)